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Deutschlands Autokonzerne kommen nicht aus den Schlagzeilen: BMW, Daimler und VW sollen über eine von ihnen gegründete Lobbyorganisation Abgastests an Affen und Menschen veranlasst haben. Erbost kritisieren Kommentatoren die Rücksichtslosigkeit der Konzerne und hoffen, dass die Forschung ihre Lehren aus dem Skandal ziehen wird.
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Völlig uneinsichtig
Offenbar sind die Autohersteller unbelehrbar, urteilt De Telegraaf:
„Man wundert sich, wie leichtsinnig Manager mit dem Vertrauen der Kunden, des Staates und der Aktionäre umgegangen sind. 'Made in Germany' war einmal das knallharte Image der Autobauer, der Eckstein der stärksten europäischen Wirtschaft. Der Dieselskandal erschütterte Volkswagen bis in seine Fundamente. ... Später wurde enthüllt, dass es verbotene Preisabsprachen mit Zulieferern gab. ... Inzwischen sitzen Manager hinter Schloss und Riegel, muss sich der höchste Boss von VW vor Gericht verantworten und erhöht die Politik in Washington, Brüssel und Berlin den Druck. Aber die Selbstreinigungskräfte der Autobauer sind noch immer unzureichend.“
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Böse Erinnerung an Deutschlands Vergangenheit
Allein der Gedanke an angeblich wissenschaftliche Experimente mit Affen oder gar Menschen als Versuchskaninchen ist für das Gewissen Deutschlands unerträglich, erklärt Philosoph und Germanist Angelo Bolaffi in La Repubblica:
„Aus historischen Gründen, die sich in der Arendtschen Metapher von der 'Banalität des Bösen' zusammenfassen lassen, und auch aus kulturellen. Keine moderne Nation hat wie Deutschland den schmerzhaften Widerspruch zwischen der unwiderstehlichen Macht der Technik und dem romantischen Traum einer Zivilisation, die sich gegen den technischen Fortschritt wehrt, ausgetestet (und dafür gebüßt). ... Deshalb ist das Grauen von Angela Merkel angesichts der mutmaßlichen Experimente zur Toxizität der Gase Ausdruck des schmerzhaften Bewusstseins der Vergangenheit der deutschen Geschichte, 'die nicht vergehen will' [Zitat Ernst Nolte] (und nicht vergehen darf).“
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Autobauer bei Forschung in die Pflicht nehmen
Dass der Skandal die Forschung zu Schadstoffen verändert, hofft die Neue Zürcher Zeitung:
„Wer sich als Wissenschaftler weiterhin mit solchen Partnern ins Bett legt, muss sich zu Recht kritische Fragen stellen lassen. Aber wer weiss, vielleicht hilft die Diskussion, die Forschungsförderung im Bereich der Umweltschadstoffe auf eine bessere Grundlage zu stellen. Denn die Idee, dass sich die Verursacher von Schadstoffen bei der Erforschung der Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt finanziell beteiligen, ist nicht verkehrt. Nur sollte mit einer vernünftigen Organisation sichergestellt werden, dass die Verursacher zwar mitdiskutieren können, worüber geforscht werden soll. Die Entscheidung über die Verwendung der finanziellen Mittel sollte jedoch ein neutrales Gremium fällen.“
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