Montag, 16. Juli 2018

Flucht über die Prager Botschaft der BRD: Palais Lobkowicz 30.9.1989

Harald Salfellner, Werner WnendtDas Palais Lobkowicz. Ein Ort deutscher Geschichte in Prag. Vitalis Verlag, Prag 1999. ISBN 80-85938-65-0.

Zitate:

 "Hans-Dietrich Genscher spricht in seinen Erinnerungen von dem Flüchtlingsstrom als dem politischen Urstrom, der von Prag. der europäischsten aller europäischen Städte seinen Ausgang genommen hat." (Hermann Huber, deutsche Botschafter a.D. in der CSSR, S.50. -  Hervorhebung von Fonty)

"Wir standen dort zu Hunderten - schweigende, dichtgedrängte Zuschauer eines in Bann ziehenden Schauspiels: Sieh, wie man das macht, wenn man sich die Freiheit nehmen will! Wie einfach das ist, konnte uns nicht auffallen." (Petr Pithart, damals stellv. Vorsitzender des Senats des Parlaments der CSSR, S.53)
Aus der Scham, diesen Versuch nicht selbst gewagt zu haben, sei "die gemeinsame Entschlossenheit"  des Prager Umsturzes vom 17.11.1989 "geboren" (S.54).

"Zwischen Mitte August und dem 09. November suchten über 21.000 Deutsche aus der DDR in drei Fluchtwellen Zuflucht in unserer Botschaft und gelangten auf diesem Wege in die Freiheit." (Oberst a.D. Adolf Brüggemann, S.57)

Aus der Zusammenschau der Beiträge des vorliegenden Bandes ist (auch) bei mir der Eindruck entstanden, dass diese drei Fluchtwellen nach dem Paneuropäischen Picknick“ an der ungarisch- österreichischen Grenze am 19. August 1989 die zweite Stufe war, die zu der überhasteten Ausreisegenehmigung für alle DDR-Bürger am 9.11.1989 führte, die den Mauerfall zur direkten Folge hatte.


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