Terror ist das letzte Mittel (ultima ratio) der Schwachen gegen die Starken, wenn keine andere Abhilfe möglich scheint. Krieg das letzte Mittel der Starken.
Dass Krieg nicht hilft, hat Bush junior experimentell nachgewiesen. Das schreckt Hollande nicht ab (Wie sich die Reden gleichen).
Was hilft?
Austrocknen statt Vermehrung der Quellen des Terrors. Das heißt: Beseitigung der Ursachen der Verzweiflung der Schwachen (so weit das möglich ist), Vermeidung der Entstehung von Sympathisanten, denn auf Sympathisanten zielt der Terror ab, und schließlich: keine Überreaktion bei der Abwehr (d.h. Bushs Fehler vermeiden).
Weshalb geschieht nicht das, was sich schon mehrfach bewährt hat, sondern wird das wiederholt, was schädlich war?
Mehr dazu:
Terrorismus (2015)
Wie kann man Terrorismus bekämpfen? (2007)
Terrorismusbekämpfung (Wikipedia)
Zu den speziellen Problemen internationaler Terrorismus* und Islamischer Staat wäre noch mehr zu sagen.
Hier ein Bericht von Spiegel online vom 29.11.15:
"[...] Baghdadi zieht bis zu 1500 ausländische Kämpfer pro Monat an, aus mehr als hundert Ländern. Er nutzt die modernen Waffen des Informationszeitalters in einer grundsätzlich anderen Art, um online die Attraktivität seiner Ideologie zu steigern. [...]"
*Die Wikipedia hat keinen Hauptartikel zu internationalem Terrorismus.
vgl. auch Was bei der Terrorbekämpfung falsch läuft
Eine Kolumne von Martin Klingst
Eine Stimme aus dem Libanon:
L'Orient le Jour - Libanon
Außenansicht: Bücher statt Bomben gegen den Terror
Die Reaktion auf die Terroranschläge von Paris und Beirut sollte sich nicht nur auf militärische Maßnahmen beschränken, rät die libanesische Tageszeitung L'Orient-Le Jour: "Den IS zu bekämpfen, ist sehr gut. Seine Ausbreitung zu verhindern, ist noch besser. Besser ist es ebenfalls, denjenigen Gründe zum Leben zu geben, die sich davon überzeugen lassen, sich zu opfern. Die Verteidigungshaushalte der zehn größten Weltmächte betragen zusammen über tausend Milliarden Dollar pro Jahr. Das ist eine Eins mit zwölf Nullen. Warum verwenden wir nicht, wie der Friedensnobelpreisträger 2014 [Kailash Satyarthi] es so schön formuliert hat, einen Teil dieses Budgets dazu, Bücher statt Waffen abzuwerfen? Lehrer statt Soldaten einzusetzen? Warum probieren wir nicht, Familien für diejenigen zu finden, die alles verloren haben, anstatt die Zahl der Waisen weiter zu erhöhen? Warum entscheiden wir uns nicht endlich, selbst aufzuräumen, anstatt die Zauberlehrlinge zu spielen und zuzusehen, wie die Besen die Kontrolle beim Putzen übernehmen?" (21.11.2015)
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