Montag, 16. November 2015

Über die Ursachen des gegenwärtigen Terrorismus

Sicher war Bush Juniors "Krieg gegen den Terror" in Afghanistan und im Irak ein wichtiger Grund für die Ausweitung des internationalen Terrors. Und der erfolglose Versuch, eine stabile demokratische Nachfolgeregelung für die sunnitisch gesteuerte Diktatur Husseins zu etablieren, begünstigte gewiss die Entstehung des "Islamischen Staates". 

Aber es gibt auch allgemeinere Gründe. Der Herausgeber des "Handelsblatts" Gabor Steingart jedenfalls schreibt in seinem Blog:
"Die Attentäter vom vergangenen Freitag sind für ihre menschenverachtenden Taten allein verantwortlich und müssen mit der Härte des Rechtsstaats zur Rechenschaft gezogen werden. Aber für das feindliche Klima zwischen den Kulturkreisen trägt der Westen eine Mitschuld. 
Von den 1,3 Millionen Menschenleben, die das Kriegsgeschehen von Afghanistan bis Syrien mittlerweile gekostet hat, bringt es allein der unter falschen Prämissen und damit völkerrechtswidrig geführte Irak-Feldzug auf 800.000 Tote. Die Mehrzahl der Opfer waren friedliebende Muslime, keine Terroristen. Saddam Hussein war ein Diktator, aber am Anschlag auf das World Trade Center war er nachweislich nicht beteiligt. „Diejenigen, die Saddam 2003 beseitigt haben, tragen auch Verantwortung für die Situation im Jahr 2015“, sagt mittlerweile selbst Tony Blair, einst der willige Krieger an der Seite der USA." (Weltkrieg III.)

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