Mittwoch, 18. November 2015

Steuerflucht

 Als die Crème der internationalen Konzerne von Google und Facebook über Coca Cola und Anheuser-Busch (Bier) bis hin zu Ikea und McDonald's in einem Ausschuss des Europäischen Parlaments wegen ihrer Steuersparmodelle vorsprechen musste, traute Peter Simon seinen Ohren nicht. Mit welchen Argumenten hantiert wurde, um Steuern zu vermeiden, war nach Angaben des Mannheimer Europaabgeordneten mitunter hanebüchen. Simon ist Koordinator der SPD-Fraktion des Sonderermittlungsausschusses des Parlaments gegen staatlich organisierte Steuervermeidung.
Google und Facebook: Die beiden Internetkonzerne nutzen in Europa das gleiche Modell zum Steuersparen. Sie schleusen Gewinne aus der EU heraus, Google auf die Bermudas, Facebook auf die Cayman Islands. Wie die Vertreter der Konzerne bei der Anhörung sagten, sei das kein ausgefuchstes Steuervermeidungsmodell, sondern ein "konservatives Modell der Steuerverschiebung". "Unrechtsbewusstsein gleich Null", so das Urteil von Simon. Facebook habe zwar große Einheiten in Großbritannien, das steuerliche Zentrum ist aber Irland (mit niedrigeren Sätzen) beziehungsweise die Bermudas. (STEUERSPARMODELLE: EU-Parlamentarier Peter Simon hatte als Ausschussmitglied viele Fragen an Konzerne – und bekam wenige Antworten;  Mannheimer Morgen 18.11.15)

„Null Unrechtsbewusstsein“

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