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Nach dem Treffen zwischen Kim und Trump versucht sich die Presse weltweit an der Deutung der Ergebnisse. Viele Kommentatoren sind skeptisch und zeigen die Mängel der Abschlusserklärung auf. Einzelne Stimmen hingegen loben Trump als extravaganten Dealmaker.
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US-Präsident gebührt Anerkennung
Die Entspannung auf der koreanischen Halbinsel kann der US-Präsident als seinen Erfolg verbuchen, lobt die Tageszeitung Die Presse:
„Trump stieß mit seiner extravaganten Dealmaker-Diplomatie eine Türe auf, an die andere nicht einmal geklopft hätten. Das konnte nur einem eigenwilligen Haudrauf wie ihm gelingen. Es kommt jetzt darauf an, wie konzentriert seine Regierung den Verhandlungsweg fortsetzt und konkretisiert. Doch wo herkömmliche Methoden versagten, schafft Trump nun zumindest die Chance für einen Durchbruch. Schon jetzt kann er als Erfolg verbuchen, (mithilfe des südkoreanischen Präsidenten und des sanftes Drucks aus China), die Situation auf der koreanischen Halbinsel entspannt zu haben. Dafür gebührt ihm Anerkennung.“
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Das ist ein schlechter Deal, Mister Trump!
Der nordkoreanische Machthaber hat den US-Präsidenten ausgespielt, glaubt The Irish Times:
„Pjöngjang hat 1993 und 2005 bereits ähnliche Zusicherungen gemacht - doch damals waren Inspektionen und ein Überprüfungsprozess Teil der Abkommen. Das bedeutet, dass Donald Trump weniger erreicht hat als Bill Clinton und George W. Bush - obwohl er weit mehr Zugeständnisse gemacht hat. Natürlich ist es besser, wenn Trump und Kim Jong-un Freundlichkeiten statt Drohungen austauschen. Vielleicht kann der Singapur-Gipfel der Anfang eines sinnvollen Prozesses sein. Doch er war ein schlechter Start. All seinem Bombast und Gepolter zum Trotz scheint Trump von einem umsichtigeren und strategischer denkenden Gegner ausgespielt worden zu sein.“
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Despot belohnt, Freunde geschwächt
Skeptisch zeigt sich nach dem Gipfeltreffen auch die Asien-Expertin Garrie van Pinxteren in NRC Handelsblad:
„Kim hat schlau den Drang Trumps ausgenutzt, als Friedensstifter in die Geschichtsbücher einzugehen. So bekam Kim - ohne auch nur irgendetwas dafür aufgeben zu müssen - auch noch den Status eines international respektierten Staatsmannes. ... Wie es nun weitergehen soll, ist unklar, dafür wurde noch nicht einmal ein Zeitplan festgelegt. Die Welt ist durch den Gipfel jedoch schon verändert: Trump hat die Machtposition von autokratischen Staaten wie Nordkorea, China und Russland gestärkt und seine wichtigsten Verbündeten, Südkorea und Japan, geschwächt.“
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Das Leid der Nordkoreaner nicht vergessen
Die Menschenrechtsverletzungen in Nordkorea dürfen nicht ausgeblendet werden, mahnt Wpolityce.pl:
„Wir Polen, die wir aus dem letzten Jahrhundert Erfahrung haben mit jeder Art von verbrecherischen Schandtaten, können nicht die leidenden Menschen in Nordkorea vergessen. Viel können wir nicht tun, aber zumindest gebühren ihnen unsere Gebete, unsere Worte. Eine Welt, die so einfach das schreckliche Los von 25 Millionen Koreanern vergisst, die jeglicher Rechte beraubt werden, die entwürdigt und ermordet werden, ist keine sichere Welt.“
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Kapitalismus soll Nordkoreaner umstimmen
Nordkorea soll durch die Verheißungen des Kapitalismus überzeugt werden, erklärt Jutarnji List Trumps Strategie:
„Washington hat bisher gehofft, dass die Verarmung Nordkoreas, bewusst herbeigeführt durch die westlichen Sanktionen und die dadurch initiierte Erhöhung der Rüstungsausgaben, zu einem Volksaufstand führen würde. Die neue Strategie lautet nun: Die Nordkoreaner sollen ihr Potenzial zur Erhöhung ihres Wohlstands nutzen können, dann werden sie den Kommunismus schnell vergessen, so wie die Chinesen. Tatsächlich liegt darin auch die Chance der Wiedervereinigung [mit Südkorea]. ... Wenn das Land von Samsung, Daewoo und Hyundai auf Frieden setzt, sollten die Südkoreaner durchaus auf ihre Kosten kommen, wenn sie in den Norden investieren und mit ihrem Won den Won von Kim einfach aufkaufen.“
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