Donnerstag, 29. März 2018

Ijoma Mangold über Identitätspolitik

Da ich aus Zeitgründen mehr lese als als Video oder im Fernsehen sehe, habe ich erst jetzt Ijoma Mangold live erlebt.
Das große Engagement, mit dem er als Schwarzer darauf hinwies, dass Vorurteile für Orientierung nötig sind, weil sie eine Vororientierung ermöglichen, die die Voraussetzung für ein differenziertes Verständnis sind, hat mir imponiert.
Insgesamt habe ich den Eindruck gewonnen, dass er nach der intensiven Sozialisation als deutsche Intellektueller jetzt sehr multiperspektivisch denken kann.
Das Interview, das ich gehört habe, bezog sich auf seine Autobiographie "Das deutsche Krokodil".
So sehr es mein Interesse für dies Buch geweckt hat, am interessantesten fand ich doch seine Überlegungen zur Identitätspolitik.
Vermutlich habe ich seinen Aufsatz aus dem Dezember 2016 schon damals gelesen und gut gefunden; aber die Art wie er diese Argumentation vorgetragen hat, hat mich jetzt doch noch mehr beeindruckt.
Freilich, inzwischen ist ja durchaus deutlich klarer geworden, wie problematisch es ist, wenn man über differenziertester Genderproblematik die die Machtzusammenballung der Multimilliardäre aus dem Auge verliert.  Und überzeugend finde ich seinen Hinweis, dass man einen multiperspektivischen Diskurs nicht dadurch verhindern darf, dass jede Gruppe das alleinige Definitionsrecht über ihre Rolle in der Gesellschaft bekommt. 

Schon lange fand ich Lillas Positionen bedenkenswert, auf die Mangold in seinem Artikel von 2016 hinweist.

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