Dienstag, 13. Februar 2018

Stürmische Zeiten für Deutschlands Volksparteien


Nach herben Verlusten bei der Bundestagswahl und zermürbenden Koalitionsverhandlungen leiden SPD wie Union nun unter anhaltenden Personaldebatten. Europas Presse befürchtet, dass Deutschlands große Traditionsparteien langfristig Schaden nehmen könnten.
PRÁVO (CZ)

Mahnung an die Sozialdemokraten Europas

Právo befürchtet den totalen Niedergang der deutschen Sozialdemokratie:
„Die SPD liegt nur noch wenige Prozentpunkte vor der AfD. Deren Fraktionschefin Alice Weidel sagt, man werde die SPD noch einholen, denn die AfD sei eine Volkspartei und verteidige die Interessen der Leute. Es steht also eine Menge auf dem Spiel. Immer weniger Menschen fühlen sich von den Linken angesprochen und geben lieber rechten Populisten den Vorrang. Statt Programme für die Zukunft aufzustellen, schwimmen die Sozialdemokraten nur noch im Fahrwasser der Konservativen. Das wäre auch in der GroKo so. Der Eintritt in die Koalition könnte das 'letzte Hurra' der SPD werden - und ein Memento für die übrigen sozialdemokratischen Parteien in Europa.“
Miloš Balabán
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15MIN (LT)

Ignoranz führt ins Verderben

Die SPD scheint ein ähnliches Schicksal zu erleiden wie die litauischen Sozialdemokraten, analysiert 15min:
„Das politische Spiel von Schulz und der Parteispitze, das die Partei-Jugend ignoriert, erinnert an das egoistische Verhalten der litauischen Sozialdemokraten vor einem Jahr. Damals entschieden sich die über die Jahre zur Nomenklatur verkommenen Partei-Alten gegen den Wunsch der Jugend nach der Wahlschlappe zur Bildung einer neuen Regierung. Mit der Postenverteilung [innerhalb der neuen Regierung] verrieten sie ihre neue Parteiführung und die Mehrheit. Die Alten versuchten schließlich, die Partei ganz zu spalten. Nun stehen sie offensichtlich mit leeren Händen da.“
Vytautas Plečkaitis
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SALZBURGER NACHRICHTEN (AT)

Merkel muss Weg freimachen

Auch die CDU hat ein Problem, denn Merkels Festhalten an der Macht ist kontraproduktiv, finden die Salzburger Nachrichten:
„Merkel ist längst zu einer dominanten Figur in der CDU geworden. Persönlichkeiten, die wie sie mit derart eisernem Willen politisches Gestalten geübt haben, können nicht so leicht loslassen von der Macht. Auch preußisch-protestantisches Pflichtbewusstsein spielt im Fall Merkel bei diesem Beharren auf dem Spitzenplatz eine wichtige Rolle. … Jetzt muss Angela Merkel in der CDU schnell das Versäumte nachholen - also mit einer Kabinettsumbildung den spürbaren Überdruss an ihrer Person und ihrer Art des Politikmachens dämpfen, talentierte Nachwuchspolitiker als potenzielle Nachfolger mitbestimmen lassen und auch der politischen Diskussion in der Partei wieder mehr Raum geben.“
Helmut L. Müller
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