"Wesentlicher Treiber von Veränderungen im Arbeitskampf sind Radikalisierungen im Arbeitgeberlager. Das Repertoire der Streikbekämpfung ist breit. Drohungen mit Aus- und Verlagerungen gehören dazu. Viele Unternehmen sind bereit, hohe Arbeitskampfkosten in Kauf zu nehmen.
Im Vergleich zu Frankreich fällt besonders der häufig offensiv betriebene Streikbruch mittels Leiharbeit auf, der jenseits des Rheins so nicht zulässig wäre.
Streiken bleibt hierzulande eine Ausnahmesituation. Die umfangreiche Berichterstattung über Streiks trägt in gewisser Weise auch zu ihrer Popularisierung bei. Vielen Menschen ist unbehaglich angesichts einer sich verstärkenden sozialen Spaltung. Hieraus speist sich die breite Unterstützung für den Mindestlohn, aber auch ein häufig relativ großes Verständnis für Streikende. Dies erfuhren Sicherheitsleute an Flughäfen ebenso wie Lokführer und Erzieherinnen. Viele Außenstehende sehen, dass es auch um sie geht. Das Pflegepersonal an der Charité in Berlin, das in Europas größtem Klinikum für eine bessere Personalbemessung kämpft, brachte es auf den Punkt: "Mehr von uns ist besser für Alle"." (Heiner Dribbusch Streikrepublik Deutschland? Mitnichten! Bundeszentrale für polit. Bildung am 12.01.2016)
Lokführerstreik 2014 und 2007 im Vergleich
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