Samstag, 12. Februar 2011

Weshalb hörte man fast nichts über Mubaraks Folterdiktatur?

Im Zusammenhang mit der Muslimbruderschaft wurde schon etwas offener von Unterdrückung durch Mubarak gesprochen, weil man sich sicher sein konnte, dass die deutsche Öffentlichkeit die Unterdrückung von Islamisten gutheißen würde.
Dabei hatten die Muslimbrüder schon länger einen gewaltlosen Weg eingeschlagen und seit 2005 auf demokratische Reformen gedrängt: "Da sie nicht als Partei antreten durfte zogen sie mit unabhängigen Kandidaten bei der Parlamentswahl 2000 mit 17, bei der Wahl 2005 mit 88 Abgeordneten in die Volksvertretung ein und wurden damit zur stärksten Oppositionskraft. Im Wahlkampf befürworteten ihre Vertreter ausdrücklich die Grundsätze von Demokratie und Pluralismus. Insbesondere seit 2005 hat die Bewegung mit ihrem Engagement im ägyptischen Parlament international für Aufsehen gesorgt, als sie entgegen der Erwartungen vieler Experten beträchtliche Bemühungen unternahm, das politische System zu einem demokratischeren hin zu reformieren." (Wikipedia)
Es bleibt dabei, dass es schwer ist, sich aus der veröffentlichten Meinung ein halbwegs treffendes Bild über nicht ausgesprochen im Fokus der Öffentlichkeit stehende Zusammenhänge zu bilden.
Immerhin können wir dank Presseurop jetzt auch ohne Fremdsprachenkenntnisse ein wenig über den Tellerrand deutscher nationaler Interessen hinausschauen.
Der Vorsitzende des Militärrats, der jetzt vom Vizepräsidenten mit der Übergangsregierung bis zu einer aus freien Wahlen hervorgegangenen Regierung beauftragt ist, wurde übrigens in Wikileaks-Dokumenten als "Mubaraks Pudel" bezeichnet. Noch ist die Demoratiebewegung nicht über den Berg.

Nun machen manche sich Hoffnungen, dass die jüngere Offiziersschicht "Mubaraks Pudel" sehr kritisch sieht und schon verhindern wird, dass die den Weg von der Demkratie hin zur Militärdiktatur steuern. (dazu ZEIT online vom 12.2.11)
Aber es gibt auch weniger optimistische Einschätzungen.

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