1. Was er sich vorgenommen hatte, hätte auch andere überfordert. Das Thema war für eine Dissertation zu umfangreich. Professor Häberle hat nicht dafür gesorgt, dass das Thema auf die tatsächlichen Möglichkeiten des Promovierenden zugeschnitten wurde.
2. Er tut anscheinend nur nach außen so, als ob der die Kritik nicht ernst nähme. (vgl. dieses Bild)
3. Im Unterschied zu der Behauptung, Guttenberg habe Betrüger ermutigt, hat er vielmehr - unfreiwillig - darauf aufmerksam gemacht, wie unverfroren bei Promotionen betrogen wird und dass einige Professoren das in einigen Fällen offenbar billigend in Kauf nehmen.
Dass er dazu beigetragen hat, könnte zu einer gewissen Eindämmung der Betrugskultur führen.
Was dennoch gegen Guttenberg spricht:
All das, was für ihn spricht, hat er bisher nicht wahrhaben wollen.
Was zu hoffen ist:
Dass Guttenberg folgenden Hinweis von Ministerpräsident Böhmer beachtet:
Es gibt Dinge, die sind in der Öffentlichkeit merkwürdig schnell vergessen. Andere nicht. Das hat Einfluss auf die politische Bedeutung. (Wolfgang Böhmer (CDU) im Tagesspiegel vom 26.2.11)
Dass der Promotionsbetrug vergessen wird, dafür kann Guttenberg sehr viel tun. Entweder dadurch, dass er zurücktritt oder dadurch, dass er wirklich gute gute Arbeit macht.
Nach meiner Einschätzung ist beides relativ unwahrscheinlich. Aber ein guter Politiker bewährt sich erst in der Krise. Das Talent zum guten Politiker hat Guttenberg, ob er auch das Zeug dazu hat, aus dieser Krise das Nötige zu lernen, wird sich zeigen.
Was wünscht sich das Volk?
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