Die Massenproteste in Ägypten begannen beeinflusst von der Revolution in Tunesien am 25. Januar 2011.
Aber sie hatten eine Vorgeschichte auf Facebook (vgl. ZEIT online). Als bei der afrikanischen Fußballmeisterschaft im Januar 2008 ein Fan auf die Idee kam, eine Facebook-Gruppe für Fans der ägyptischen Mannschaft einzurichten hatte seine Gruppe bald 45 000 Mitglieder. In dieser Zeit wuchs auch die Zahl der Facebook-Nutzer in Ägypten stark an, binnen weniger Monate lag sie bei einer Million.
Als in der Stadt Mahalla al-Kubra im Nildelta Textilarbeiter dort für den 6. April 2008 einen Streik planten, kam der Ingenieur Maher auf die Idee, den Streik über Facebook landesweit bekannt zu machen und auch in Kairo Demonstrationen zu organisieren. Das war der Beginn der Jugenbewegung des 6. April. Am 23. 3. schickte er seine ersten Facebooknachrichten heraus, am 24. hatte er 3000 Follower, Ende März 40 000. Die Demonstrationen in Kairo waren ein Fiasko, der Streik endete blutig, aber die Follower blieben. Denn als erst eine politische Weggefährtin, dann er selbst von der Polzei misshandelt und gefoltert wurden, blieb das nicht geheim.
Die Fortsetzung der Geschichte verfolgen wir alle.
Facebook war freilich nur ein Baustein. Gewiss nicht der wichtigste. Ausfühlicher dazu Ch. Kappes über das Wort von der "Facebookrevolution" (seine Position (extrem verkürzt): Menschen machen Revolutionen, nicht Medien).
Das erhärtet sich, wenn man beachtet, wie die friedlichen Revolutionen in Osteuropa über Kontakte zwischen den Aktivisten auf die Entwicklung in Ägypten eingewirkt haben. Gene Sharps gewaltlose Strategie spielte auch dort eine Rolle.
Folter an Ägyptern, die mit Journalisten sprechen
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