"[...] endlich, nach dreißig Minuten, fragt ein Reporter den amerikanischen Präsidenten: "Wird sich Ihre Unterstützung für die Nato ändern?
"Wir müssen dafür sorgen, dass die Nato stark bleibt",
antwortet Trump. "Wir müssen dafür sorgen, dass sie wichtig bleibt."
In Berlin und Warschau, in London, Ankara und nicht zuletzt in Brüssel, im Hauptquartier der riesigen Militärbehörde Nato, dürfte in diesem Moment so mancher Stoßseufzer der Erleichterung zu hören gewesen sein. Trump, so darf man diese Sätze lesen, bekennt sich zur Nato. Natürlich muss man dem ein "vorerst" hinzusetzen, wie allem, was dieser amerikanische Präsident sagt oder tut. Aber es ist ein ziemlich entschiedenes "vorerst", und das ist eine gute Sache – auch wenn Rutte trotz dieses Bekenntnisses vor gigantischen Herausforderungen steht."[...] Trump hat sehr unterschiedliche Positionen zur Nato geäußert", sagte Smith. "Wir können nicht sicher sein, was er tatsächlich tut. Und das erzeugt viel Ambiguität und Unsicherheit unter den Europäern, die überlegen, wie sie eigenständiger werden können. [...] Im Wahlkampf sagte er einmal, Russland könne mit den Verbündeten "machen, was auch immer zur Hölle sie wollen", wenn diese nicht genug in die eigene Verteidigung investierten. Erst kurz vor Ruttes Besuch giftete er, er werde die Alliierten nicht verteidigen, "wenn sie nicht zahlen". Die Sorge, Trump könne sogar aus der Nato austreten, ging selbst in dessen eigener Partei, bei den Republikanern, so weit, dass sie 2023 einen Kongressbeschluss erwirkte: Ein amerikanischer Präsident kann das nicht ohne Zustimmung des Parlaments tun. Angestoßen hatte das Gesetz unter anderem Marco Rubio, damals Senator, heute Trumps Außenminister. [...]"
https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/nato-usa-mark-rutte-donald-trump-washington
ZEIT 14.3.25
Zur Erinnerung:
[...] Die Nato-Russland-Grundakte ist eine Erklärung, die 1997 in Paris unterzeichnet wurde. Die im Lichte der Nato-Osterweiterung getroffene Vereinbarung enthält Vorgaben für die friedliche Koexistenz zwischen Nato und Russland.
Sie enthält auch die Zusage der Nato, dass eine dauerhafte Präsenz größerer Kampfverbände im Osten vermieden werden soll. Deswegen praktizierte die Allianz bislang ein System der Truppenrotation. Die geplante dauerhafte Stationierung von 4000 Bundeswehr-Soldaten in Litauen ist eine Abkehr von diesem Prinzip. (na/afp)
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