Interview mit Urbansky »Xi und Putin teilen das gleiche Trauma«, Spiegel 23.2.25
"China hält zu Russland. Zumindest öffentlich. Regelmäßig beschwört die chinesische Führung das gemeinsame Feindbild USA und versichert so dem Kreml seine Solidarität.
Wladimir Putin empfängt Pekings wichtigsten Diplomaten Wang Yi im Kreml, wenige Tage bevor sich der Beginn der russischen Invasion zum ersten Mal jährt. Inzwischen stehen gar chinesische Waffenlieferungen für Putins Krieg in der Ukraine im Raum. Die ehemalige Weltmacht Russland und die neue Weltmacht China wirken wie enge Verbündete. Wenige Wochen vor Russlands Angriff auf die Ukraine wurde das besonders deutlich: Putin war nach Peking gereist, um mit Xi Jinping die Eröffnung der Olympischen Winterspiele 2022 zu feiern. Beide Staatschefs bekräftigen dort die enge Verbindung ihrer Staaten und riefen eine »grenzenlose Partnerschaft« aus.
Dieses Treffen war insofern bemerkenswert, als Xi Jinping nach ungefähr zwei Jahren den ersten ausländischen Staatsgast empfing. Und das war Wladimir Putin«, sagt der deutsche Historiker Sören Urbansky im Podcast. Er leitet das pazifische Büro des Deutschen Historischen Instituts Washington; sein Forschungsschwerpunkt ist die gemeinsame Geschichte von Russland und China. »Es war auch insofern bemerkenswert, als beide Länder ihre Beziehungen jetzt noch mal auf eine noch höhere Stufe gehoben haben.
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