Freitag, 11. August 2017

Wer kann zwischen Trump und Kim vermitteln?


US-Präsident Trump hat den Ton gegenüber Nordkorea weiter verschärft. Sein Verteidigungsminister Mattis warnte indes vor einer kriegerischen Auseinandersetzung und verwies auf bereits erreichte diplomatische Ergebnisse. Auch Kommentatoren zeigen Alternativen zu einem Präventivschlag gegen Pjöngjang auf.
ABC (ES)

Pazifik-Bündnis muss Kim friedlich bezwingen

Internationaler Druck ist wirksamer als irrationale Drohungen, rät ABC:
„Droht ein ernstzunehmender Politiker mit apokalyptischen Waffen - so wie es Trump tat, indem er von zerstörerischen Mitteln sprach 'wie sie die Welt niemals zuvor gesehen hat' - müsste er auch zu deren Einsatz bereit sein, damit die Drohung effektiv ist. Große Töne allein stützen die Dynamik, auf der die Tyrannei in Pjöngjang basiert. Nordkorea ist unbedeutend genug, um es mit friedlichen Mitteln zu bezwingen. Die Mächte, die von einem potenziellen Konflikt am stärksten betroffen wären (USA, China und Japan) sollten es zwingen, die unvernünftige Wiederbewaffnung komplett aufzugeben, bevor Dinge geschehen, die nicht wieder rückgängig zu machen sind.“
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SME (SK)

So bekommen die USA China ins Boot

Wenn China Druck auf Kim ausüben soll, müssen die USA Peking etwas anbieten, erklärt Sme:
„China ist der Schlüssel für eine stabile Lösung. Es blickt aber anders auf die Krise. Während die USA die Abrüstung als Bedingung für Gespräche mit Pjöngjang sehen, ist das für Peking erst das Ziel. Aus chinesischer Sicht müssen die USA aufhören, mit militärischen Übungen in Südkorea Pjöngjang zu ärgern. ... Washington müsste sich völlig von der koreanischen Halbinsel zurückziehen und die Wiedervereinigung Koreas im chinesischen Einflussgebiet gestatten. Dann, aber erst dann, wäre Peking womöglich bereit, Kim zu entmachten. Der Rückzug aus der Region nach 75 Jahren würde zwar Trumps Draufgängertum, Amerika wieder groß zu machen, widersprechen. Ein militärischer Erstschlag aber wäre eine kolossale Dummheit.“
Tom Nicholson
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LE MONDE (FR)

Frankreichs Erfahrung wird gebraucht

Der US-amerikanische Außenpolitik-Experte Boris Toucas fordert in Le Monde Paris zum Vermitteln auf:
„Um aus dieser Sackgasse zu kommen, benötigt man eine feine Mischung aus militärischem Druck und Verhandlungen. ... In den Verhandlungen müssen das Thema Sicherheit, die Stabilisierung der regionalen Kräfteverhältnisse und die Gesichtswahrung der Protagonisten angesprochen werden. Gerade Frankreich, das beim Atomabkommen mit dem Iran eine tragende Rolle spielte, könnte dabei helfen, die Ambitionen Nordkoreas einzubremsen, bevor man Mechanismen regionaler Stabilisierung einsetzt, die die Spirale der Eskalation stoppen. Um die Entwicklungen auf der Halbinsel besser antizipieren zu können, könnte Frankreich sich außerdem bemühen, die internen Mechanismen eines Regimes zu verstehen, das zwar gefährlich und hinterhältig ist, aber nicht unvorhersehbar.“
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