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Anfang August 2007 platzte die US-Immobilienblase und brachte die Banken weltweit in Bedrängnis. Im Jahr darauf erreichte die Finanzkrise mit der Insolvenz von Lehman Brothers ihren Höhepunkt. Kommentatoren ziehen ihre Bilanz aus zehn Jahren Krisenpolitik.
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Aus Gier die Grenzen nicht gesehen
An die Ursachen der Krise erinnert Corriere del Ticino:
„Vor zehn Jahren schien die Globalisierung ein Phänomen, dem keine Grenzen gesetzt sind. Teil davon waren die neuen Finanzmittel, die mit exotischen Namen das Risiko des Käufers verschleierten. In dem unendlichen Netz der Verbriefungen verschwand der eigentliche Schuldner. Das Ende der Trennung zwischen Kredit- und Investmentbank ermunterte zu den waghalsigsten Operationen. ... Die große Liquidität und die niedrigen Zinsen eröffneten, in den Augen der Finanzdealer, unendliche Weiten für den Gewinn. Doch wächst das Geld nicht auf Bäumen, weder damals noch heute. Auch nicht dank noch so ausgeklügelter Algorithmen.“
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Ein Jahrzehnt voller Fehler
Die groben politischen Schnitzer bei der Überwindung der Finanzkrise analysieren die Wirtschaftsexperten Alberto Alesina und Francesco Giavazzi in Corriere della Sera:
„Die Antwort der Regierung Obama auf die Krise wäre weitaus effizienter ausgefallen, wenn sie statt auf große Infrastrukturprojekte auf eine entschlossenere Steuersenkung gesetzt hätte. In Europa hätte der Sparkurs weitaus weniger gekostet, wenn man sich auf Kürzungen im Haushalt konzentriert hätte, wie in Irland und in Großbritannien, statt auf die Anhebung des Steuerdrucks, wie in Italien in den Jahren 2011-2012. Ganz abgesehen von der Langsamkeit, mit der Länder wie Italien begriffen haben, dass eine Stabilisierung der Banken vonnöten war. Zu guter Letzt hätte man sofort die Insolvenz Griechenlands akzeptieren müssen, statt eine konfuse Farce über Jahre fortzusetzen mit dem einzigen Ziel, den deutschen und französischen Banken zu helfen.“
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Finanzlobby setzt sich noch immer durch
An die Lehren aus der Finanzkrise will sich im politischen Europa niemand mehr erinnern, klagt Le Soir:
„Die verschärften Überwachungsregeln [für Banken] werden nunmehr in Frage gestellt, da angeblich die Gefahr besteht, dass sie die Kreditvergabe bremsen und unsere 'Champions' (also die französischen und deutschen Großbanken) gegenüber ihren außereuropäischen Wettbewerbern benachteiligen. Schlimmer noch: Die Kommission will Verbriefungen neu beleben - jene Technik, die es den Banken erlaubt, Kredite (und somit Risiken) an andere Investoren weiterzureichen, und die zur weltweiten Verbreitung der faulen Subprime-Kredite aus dem US-Hypothekengeschäft beitrug. Als ob uns die Krise nicht gelehrt hätte, dass das, was für große Finanzinstitute gut ist, nicht unbedingt auch unserer Wirtschaft nutzt.“
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Unten kommt nicht genug Geld an
Der Aufschwung steht noch auf keinem stabilen Fundament, erinnert La Vanguardia:
„Das aktuelle Wachstum stützt sich auf eine exzessive öffentliche und private Verschuldung, die das Dauerrisiko eines Rückfalls in die Krise birgt. Aber die Welt hat sich zumindest vorläufig an den Tanz auf diesem Vulkan gewöhnt. ... Das bislang ungelöste Problem besteht darin, dass die Wirtschaft mit den riesigen, fast kostenlos ausgegebenen Geldmengen viel stärker wachsen und viel mehr Arbeitsplätze schaffen müsste, als sie es zurzeit tut. Gleichzeitig müsste man sich in Richtung einer stärkeren Umverteilung des Wohlstands bewegen, um die wachsende Ungleichheit zu bekämpfen. Ein Ziel, bei dem die Welt, einschließlich Spanien, nicht vorwärtskommt.“
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Zehn Jahre Finanzkrise - was haben wir gelernt? |
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