Mittwoch, 28. September 2011

Gegen Datenschutz

Sascha Lobo argumentiert in Spiegel online
"Datenschutz geht in Deutschland von der antiquierten Haltung aus, der Nutzer sei ein dummes Schaf, das umfassend geschützt werden müsse, vor sich selbst und den unglaublich bösartigen Unternehmen. Würden Datenschützer Verkehrspolitik machen, wären Straßen umzäunt und Autos verboten."
Außerdem beruft er sich darauf, dass schon im Dorf des 19. Jahrhunderts die Sitte festlegte, dass verheiratete Frauen sich anders zu kleiden hatten als die unverheirateten und die Mädchen noch anders. Was dem Dorf recht war, soll jetzt der Welt billig sein. Fehlt nur noch, dass er mit den mittelalterlichen Judenhüten argumentierte. (Er tut es nicht!)
Ein Schaf soll ich sein, weil ich nicht erkannt habe, dass gelöschte Daten von Facebook selbstverständlich weiter gespeichert werden und abrufbar sind. Ein Schaf, weil ich annahm, man könnte ein Facebook Account löschen.
Nun habe ich dort zwar außer meiner Bekanntschaft mit drei bis sechs Personen nie etwas gespeichert. Über Google ist viel mehr über mich zu erfahren, und manches habe ich dort auch nicht durchschaut. Aber in Sachen heimliches Erschleichen und darauffolgendes Preisgeben von Daten ist Facebook unter den sozialen Netzwerken eindeutig Spitze.
eingestellt vom Loboschaf


Nachtrag vom  9.10.11:
Nach den neusten Meldungen des Chaos Computer Clubs über die bundesdeutsche Überwachungssoftware muss man wohl die bundesdeutsche Exekutive in eine Linie mit Facebook stellen. 
Ich will es noch nicht recht glauben. Aber die bisherigen Politikeräußerungen erwecken nicht den Eindruck, als ob uns der CCC einen Bären aufgebunden hat. 

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