Hier ein Kommentar dazu aus der ZEIT.
Was ich von den Veröffentlichungen von Wikileaks halte, habe ich bereits geschrieben.
Dass die Informanden jetzt bekannt geworden sind, bedaure ich. Ob sie auf Dauer geheim zu halten gewesen wären?
Wenn die menschenrechtswidrige Behandlung des Gefreiten Bradley Manning jetzt endgültig ausgeschlossen sein sollte, hätte das Leck sein Gutes. Ich befürchte freilich, es wird insgesamt für die Informanden aber doch mehr negative als positive Folgen haben, nicht allein deswegen, weil Manning inzwischen wohl wesentlich besser behandelt wird.
Am 24.1.11 habe ich mich auf Ellsberg als den Whistleblower zum Vietnamkrieg Bezug genommen und geschrieben:
"1969
regten sich erste Zweifel an der Rechtmässigkeit dieses Kriegs [des
Vietnamkriegs] bei Ellsberg; […] Ellsberg beschloss, die
hoch geheimen und in seinem Besitz befindlichen Papiere über den
Vietnamkrieg publik zu machen, da sie, so Ellsberg, «auf 7000 Seiten
zeigten, dass es keinen guten Grund gab für das, was wir taten».
Die Papiere, im Sommer 1971 von der «New York Times»
veröffentlicht, enthüllten ein massives Geflecht von Lügen; sowohl
die Regierung Johnson als auch Richard Nixon hatten den Kongress wie
die amerikanische Öffentlichkeit über Jahre hinters Licht geführt."
(baz
online)
Wenn
Wikileaks ein "massives Geflecht von Lügen" der
Obama-Administration entdeckt haben sollte, sollte es
dieses aufdecken. Die bisherigen Nachrichten deuten mir nicht
darauf hin, dass es gefunden worden ist.
Die negativen Folgen der Veröffentlichung diplomatischer Dokumente durch Wikileaks scheinen mir zu überwiegen. In der Zukunft wird man mehr darüber wissen.
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