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In Syrien ist die jahrzehntelange Herrschaft des Assad-Clans innerhalb weniger Tage kollabiert. Am Sonntag übernahmen bewaffnete Oppositionsgruppen in Damaskus die Macht und öffneten die Gefängnisse des Regimes. Diktator Baschar al-Assad hat sich laut Informationen aus Moskau nach Russland abgesetzt. Kommentatoren bewerten Syriens neue Perspektiven. https://de.wikipedia.org/wiki/Rebellenoffensive_in_Syrien_2024 |
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| Ein HoffnungsschimmerSyrien verdient Unterstützung, meint De Volkskrant: „Hoffentlich kommt es nicht zu Uneinigkeiten bei den Rebellen, sodass sie die brüchige Einmütigkeit gegen Assad verspielen. ... Nach dem Sturz des IS-Kalifats 2019 hatte Assad die Initiative zurückgewonnen mit Hilfe des Irans und Russlands. Auch wenn diese Länder Assad nun fallengelassen haben, werden sie die Entwicklungen in Syrien sehr genau verfolgen. ... Trotz aller Unsicherheiten über die Zukunft verdient dieser Umsturz, sofern er in guten Bahnen verläuft, Unterstützung, und es stimmt hoffnungsvoll, so viele Syrer zu sehen, die dasselbe wollen: Einheit, Stabilität und Frieden.“
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| Gewaltige Herausforderungen und GefahrenEldiario.es blickt sorgenvoll auf die sich abzeichnenden gesellschaftlichen Probleme: „Kann das syrische Mosaik der Vorkriegszeit – multiethnisch, multireligiös, ungewöhnlich tolerant und säkular – wieder aufgebaut werden? ... Die vor uns liegenden Herausforderungen sind gewaltig. Der Bürgerkrieg hat mehr als 300.000 Menschen getötet. ... Die Hälfte der Bevölkerung ist vertrieben. ... Die Gefängnisse leeren sich und eine Flut rachsüchtiger Menschen kehrt in eine dysfunktionale Gesellschaft zurück. ... Humanitäre und sicherheitspolitische Katastrophen drohen. Auch droht, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen, eine zerstörerische Auslandseinmischung, die im Krieg ja bereits eine zentrale Rolle gespielt hat.“
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| Jetzt übernehmen Hardcore-IslamistenPolitiken fürchtet um die Zukunft der Minderheiten in Syrien: „Die Rebellen werden angeführt von der dschihadistischen Miliz Hayat Tahrir al-Scham – einer extremistischen Gruppe, die im Islamischen Staat ihren Ursprung hat und mit der Al-Kaida verbündet war. Sie ist seither etwas weniger extrem geworden, besteht aber weiterhin aus Hardcore-Islamisten. Wenn diese in Syrien, einem Land mit vielen religiösen Minderheiten und einer langen Tradition religiöser Toleranz, die Macht übernehmen, kann das zu neuen Flüchtlingsströmen führen. ... Europa kann und sollte alles tun, damit Minderheiten nicht vertrieben werden – und sich bereit machen, Syrien massiv bei dem zu erwartenden umfangreichen Wiederaufbau zu helfen.“
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| Leichter Sieg für ErdoğanLa Repubblica analysiert: „Auffallend ist die Leichtigkeit, mit der die Türkei die sunnitischen Rebellen zum Sturz von Assad bewegt hat, indem sie sich offen gegen Russland und den Iran, die großen Beschützer von Damaskus, gestellt hat. ... Erdoğan betrachtet Damaskus als Teil seiner natürlichen neo-osmanischen Einflusssphäre und zeigt, dass er seine Handlanger effektiv einzusetzen weiß. ... Es sind sunnitische Milizen, mehr oder weniger dschihadistisch, die auf die Ideologie des politischen Islams der Muslimbruderschaft zurückzuführen sind, von der auch die [Partei] AKP ein Ausdruck ist, mit der Erdoğan das politische Leben der Türkei seit fast einem Vierteljahrhundert beherrscht.“
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| Moskaus große NiederlageDer Sturz von Assad ist ein schwerer Schlag für Putin, stellt Jutarnji list fest: „Dass er Assad im Stich gelassen hat, zeigt einige Schwächen Putins auf. Erstens ist er nicht mehr in der Lage, jeden seiner Verbündeten zu beschützen, was denen sehr zu denken geben wird. Zweitens zeigt sich, dass Russland doch nicht so stark ist, sondern über begrenzte Ressourcen verfügt, da es offensichtlich nicht an mehreren Fronten kämpfen kann. Drittens: Durch das Verlassen des Nahen Ostens hat Russland keinen Einfluss mehr auf die Region, was die These bestätigt, dass der Krieg in der Ukraine Russland nicht nur zermürbt, sondern auch seinen 'Wirkungskreis' verkleinert hat und dazu führt, dass es nicht die Weltmacht ist, wie Putin sie sich wünscht.“
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| Iran wird in Hysterie ausbrechenDer Iran und seine möglichen Reaktionen dürfen nicht aus dem Blickfeld genommen werden werden, kommentierte die regierungsnahe Sabah noch vor dem finalen Sturz Assads: „Teheran, das von Anfang an auf Konfessionen basierende Instrumente entwickelt hatte, um die Achse Irak-Syrien-Libanon in einen schiitischen Halbmond zu verwandeln, ist sehr unzufrieden mit der Schwächung von Assad. ... Es ist zu erwarten, dass der Iran, der durch die Raketenkriege mit Israel zermürbt und dessen paramilitärische Elementen wie der Hashd al-Shaabi und die Hisbollah verwundet sind, hysterisch wird. Als nicht zu ignorierender Staat sollte der Iran in Syrien eher als destabilisierende denn als stabilisierende Macht betrachtet werden.“
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