Sonntag, 7. Oktober 2018

euro|topics: EU-Parlament für schärferes CO2-Limit

Mit neuen Grenzwerten sagt das EU-Parlament dem CO2-Ausstoß im Verkehr den Kampf an. Neuwagen sollen im Jahr 2030 im Schnitt 40 Prozent weniger CO2 ausstoßen dürfen als im Jahr 2021. Nun stehen Verhandlungen mit EU-Kommission und Mitgliedsländern an. Gefährdet der Beschluss des Parlaments Europas Autoindustrie?
STUTTGARTER ZEITUNG (DE)

Autobauer nicht überfordern

Die CO2-Ziele des EU-Parlaments sind zu ehrgeizig, kritisiert die Stuttgarter Zeitung:
„Die Verkehrswende lässt sich nicht vom Parlament verordnen. Sie muss gelebt werden. ... Wenn nun die beiden Co-Gesetzgeber der EU, das Parlament und die Mitgliedstaaten, bald über die CO2-Vorgaben bis 2030 verhandeln, ist Augenmaß gefragt. Die Hersteller müssen massiv gefordert werden. Ehrgeizige Vorgaben tragen dazu bei, dass die europäische Autoindustrie, namentlich die deutschen Hersteller, auch bei E-Autos Markt- und Technologieführer werden. Die Vorgaben müssen aber realistisch sein. Es muss verhindert werden, dass abenteuerliche Ziele wie eine Strafsteuer wirken. Die Industrie ist wichtig für Wertschöpfung und Arbeit in vielen Regionen.“
Markus Grabitz
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PRÁVO (CZ)

Tschechiens Autoindustrie wird darben

Kritisch äußert sich die Tageszeitung Právo zu den beschlossenen Grenzwerten:
„Die in Tschechien ansässigen Autofirmen warnen, dass die verschärften Grenzwerte dramatische Folgen haben könnten: von Entlassungen über eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums bis hin zu Milliarden-Ausfällen bei den Einnahmen des Staats. Wir beschädigen die Autoindustrie, an der in Tschechien 400.000 Arbeitsplätze hängen, ohne der Umwelt zu helfen, heißt es in der Branche. Und die Behauptungen, dass der Weg hin zu Elektroautos keine neuen Emissionen hervorruft, sind falsch. Ihr massiver Eintritt in die Märkte erfordert schließlich eine höhere Energieerzeugung.“
Martin Procházka
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ATLANTICO (FR)

Klimawandel schert urbane Politiker wenig

Warum die Politik mehr Elektrofahrzeuge fordert, erklärt der Ökonom Bernard Jullien in Atlantico mit Blick auf die Eröffnung der Automesse in Paris:
„Die Schadstoffe, um die es in der Dieselaffäre ging, betreffen die lokale Luftverschmutzung. In dieser Hinsicht ist die Elektromobilität selbstverständlich eine interessante Option. Denn selbst wenn wir Strom aus fossilen Energiequellen gewinnen, würde dies fernab der Städte geschehen. ... Mächtige Politiker leben meist in der Stadt. Sie haben Kinder und sie wollen so wenig Asthma wie möglich. Daher fordern sie das Aus für den Diesel. Doch die Frage, inwiefern die verschiedenen Methoden zur Energieproduktion den Klimawandel beeinflussen, stellen sie sich nicht unbedingt.“
Bernard Jullien
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EU-Parlament für schärferes CO2-Limit 

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