Montag, 16. April 2018
Nichts dazu gelernt?
Man sollte meinen, Özdemir wäre sich zu schade, zu Argumentationsweisen aus der Zeit des Kalten Krieges zurückzukehren, da sie schon oft genug gegen die Grünen eingesetzt wurden.
Aber es geht nicht um die Sinnfälligkeit des Arguments. Er erhielt für sein Argument binnen kurzem über 800 Likes und Hunderte von Retweets.
Will er zum Kalten Krieg zurück? Geht es ihm um möglichst perfekte Anpassung an Trumps Kapriolen? - Mir scheint fast, dass er noch nicht begriffen hat, was in Syrien geschehen ist und wie die internationale Lage aussieht.
Aber vielleicht geht es ihm auch sinnfrei um Likes und Retweets, weil er für Außenpolitik kompetent erscheinen will, was am leichtesten möglich ist, solange man nicht verantwortlich zu handeln hat.
Das passt zu dem, was Antje Vollmer beobachtet:
"Wer mit Antje Vollmer redet, merkt schnell: Der Grünen-Politikerin geht es nicht um falschen Alarmismus. Vollmer ist eine erfahrene Politikerin. Sie war von 1994 bis 2005 Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und saß immer wieder als Abgeordnete der Grünen im Parlament. Doch was die promovierte Theologin seit einigen Jahren beobachtet, bereitet ihr große Sorgen.
Die Stützpfeiler der Entspannungspolitik, die von Politikern der alten Bundesrepublik verankert wurden, um einen Krieg mit Russland zu vermeiden, wurden eingerissen – von den Nachwende-Eliten. Vollmer ist es ein Anliegen, dass endlich eine offene Diskussion über den Wert der Entspannungspolitik, wie sie unter anderem Willy Brandt geprägt hat, und die Konsequenzen einer neuen deutschen Außenpolitik, die auf einen harten Kurs setzt, geführt wird."
(Antje Vollmer: „Wer sich für Mäßigung im Umgang mit Russland einsetzt, muss sich warm anziehen“)
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