Freitag, 15. August 2025

Zur Situation in Afghanistan

 UN-Flüchtlingshilfe:

Vor vier Jahren, am 15. August, änderte sich das Leben in Afghanistan von Grund auf. Für unzählige Frauen und Mädchen bedeutete dieser Tag den Verlust ihrer Träume, ihrer Chancen und vieler grundlegender Rechte.

Das Schlimmste: Die Not ist nicht nur geblieben – sie ist gewachsen. Seit 2023 sind über 3,5 Millionen Afghaninnen und Afghanen aus Iran und Pakistan zurückgekehrt, oft unfreiwillig. Allein in diesem Jahr 2025 waren es schon 1,4 Millionen Menschen. Viele wurden abgeschoben – ohne Vorbereitung, ohne Besitz, ohne Perspektive.

Afghanische Frauen widersetzen sich den Taliban. Deutschland sollte den gleichen Mut aufbringen - ein Gastbeitrag von Fereshta Abbasi (Human Rights Watch).

Jahrestag der gebrochenen Versprechen FR15.8.2015

Heute ist es vier Jahre her, dass die Taliban in Afghanistan wieder die Macht ergriffen haben. Für mich und Millionen anderer Afghan:innen, deren Alltag oft von Hunger, Unterdrückung und Angst geprägt ist, ist das ein düsterer Jahrestag. Besonders für Frauen und Mädchen, die ständig mit der Erosion ihrer Freiheiten zu kämpfen haben. Aber es ist auch ein Jahrestag der gebrochenen Versprechen westlicher Demokratien wie Deutschland, die sich in Afghanistan mit Verheißungen von Schutz und Zuflucht für gefährdete Menschen engagiert hatten. [...]

Deutschland sollte außerdem alles in seiner Macht Stehende tun, um den Internationalen Strafgerichtshof politisch und praktisch zu unterstützen. Eine Koalition afghanischer und internationaler Menschenrechtsorganisationen forderte im vergangenen Jahr erneut vom UN-Menschenrechtsrat die Einrichtung eines unabhängigen Mechanismus zur Aufarbeitung schwerer Menschenrechtsverbrechen in Afghanistan. Ziel ist es, Beweise zu sichern und Strafverfolgung zu ermöglichen.

Machtübernahme der Taliban: Gebrochene Versprechen der internationalen Gemeinschaft

Der Jahrestag der Macht㈠übernahme der Taliban erinnert an die gebrochenen Versprechen der internationalen Gemeinschaft. Aber auch nach vier Jahren haben wir Afghaninnen und Afghanen die Hoffnung nicht aufgegeben. Wir leisten weiterhin Widerstand gegen die Unterdrückung, bilden unsere Mädchen in Untergrundschulen aus, erheben unsere Stimmen – trotz der immensen Gefahr für unser Leben – und geben die Hoffnung auf eine bessere Zukunft für Afghanistan nicht auf. [...]"

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