... meint der BUND.
Zwar wird "Zuckerrohr für die Ethanol-Herstellung [...] nicht im Amazonasgebiet angebaut, sondern im Süden des Landes. Doch wenn dort deshalb Acker- und Weideflächen für Bauern wegfallen, weichen diese notgedrungen in Richtung Regenwald aus." (ZEIT online vom 8.3.11)
Da in den USA inwischen aber ca. 40% der Anbaufläche für Biosprit verbraucht werden, kann selbst bei umweltschädlichen Verhalten nicht so viel neues Ackerland erschlossen werden, wie gebraucht würde, um die Agrarpreise stabil zu halten. Das treibt hunderte Millionen in Hunger und zig Millionen in den Tod.
Es wäre müßig, sich darüber zu streiten; aber es ist nicht sicher, ob nicht durch die Umstellung auf Biosprit jährlich mehr Menschen zu Tode kommen, als es durch Kriegseinwirkung im Zweiten Weltkrieg geschah.
Natürlich könnten auch bei besseren Lagerungsmethoden mehr Agrarprodukte als Nahrungsmittel genutzt werden. Aber ein Fehler wird nicht besser dadurch, dass auch andere gemacht werden. (Und Lagerung ganz ohne Verderb gibt es weltweit nicht.)
Ich habe erst im August 2007 erstmalig vor Biosprit/Biodiesel gewarnt. Denn natürlich ist die Verwendung von sonst nicht nutzbarer Biomasse zur Produktion von Treibstoff sinnvoll (wenn es halbwegs kostengünstig möglich ist).
Dass die Regierung trotz der Warnung von Umweltschutzorganisationen kein besseres Kozept als E10 zur Erdöleinsparung entwickelt hat, ist ein Armutszeugnis. Wenn man die Steuerbegünstigung von Treibstoffgroßverbrauchern betrachtet, merkt man freilich, wie gering die Priorität für diese angeblich ernst genommene Aufgabe ist.
Nachtrag vom 17.3.
In Guatemala werden Bauern von ihrem Land vertrieben, um Biospritproduktion zu ermöglichen. Die Lebensmittelproduktion geht zurück.
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