Der Bereich der Öffentlichkeit hat sich seit der Antike immer wieder einmal in großen Schüben ausgeweitet. Während in den antiken Stadtstaaten auf Agora und Forum jeder berechtigte Bürger sprechen durfte, aber nur gehört wurde, so weit seine Stimme reichte, entstand mit der christlichen Kirche eine tendenziell weltweite Öffentlichkeit, die freilich durch Inquisition und Ketzerverfolgung reguliert wurde. Als mit den Humanisten und dem Buchdruck auch eine weltliche Öffentlichkeit möglich wurde, war sie durch den Zugang zur Druckerpresse eingeschränkt (die Portale wie Verlage und Presse kontrollierten). Gegen "Wildwuchs" halfen sich die mächtigen Autoritäten mit Zensur. In der Zeit der bürgerlichen Revolution und der Aufklärung formulierte Kant den Gedanken, jeder Mensch sollte es wagen zu denken. So kam es zum bürgerlichen Strukturwandel der Öffentlichkeit (Habermas).
Seit dem Internet kann (tendenziell!) jede(r) sich am Informationsaustausch beteiligen. Dagegen wendet sich staatliche Zensur, doch Milliardäre können Portale (wie Twitter --> X) aufkaufen und weltweite selbst kontrollierte Meinungszonen schaffen.
Meine Frage ist: Wie kann in Zeiten der KI, wo Fälschungen von Bildern, Videos und Wortbeiträgen ohne hochkomplizierte Prozesse nicht aufgedeckt werden können, wieder eine Öffentlichkeit für einen (tendenziell) herrschaftsfreien Diskurs entstehen?
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