Donnerstag, 24. April 2008

Clinton - Obama

Beide demokratischen Kandidaten sind besser als McCain und der weit besser als Bush. So sehr ich Obama in dieser Einschätzung Recht gebe, so befürchte ich doch auch, dass der härtere Kampf zwischen den beiden Demokraten die demokratischen Chancen beeinträchtigen könnte.
Damit stehe ich freilich nicht allein.

Mittwoch, 23. April 2008

Gegen Biosprit aus Nahrungsmitteln!

Dass Benzin und Diesel in den nächsten Jahren immer mehr Agrarsprit enthalten sollen, ist eine große Fehlentscheidung. Diese Energie vom Acker heizt das Klima an, vertreibt Menschen, zerstört Regenwälder und führt zu mehr Hungertoten.

Ich bitte Sie im Interesse der Umwelt: Nehmen Sie die Entscheidung zurück, bis es möglich ist, aus Bioabfällen Agrarsprit herzustellen. Dann wird er ein Segen sein.

So der Wortlaut meines Schreibens an Bundesumweltminister Gabriel.

Man kann bei Regenwald.org auch ein Flugblatt dazu herunterladen.

Dienstag, 22. April 2008

US-Präsidentschaftswahlkampf

Während ich vorher eher für Clinton war, weil ich bei ihrer Erfahrung sicherer war, dass sie vernünftige und erfolgreiche Politik machen würde, neige ich seit Obamas Rede über Rassenprobleme in den USA eher ihm zu.

Politische Arbeit

Wenn man politisch etwas erreichen will, sollte man nicht nur sich selber dafür einsetzen, sondern auch sein Geld, meint Wolfgang Kessler.
Wir kennen das vom Boykott, z.B. gegen Shell im Zusammenhang mit dem schwimmenden Öltank Brent Spar. Aber man kann auch positiv sein Kapital für ökologische Investitionen einsetzen, z.B. über Ökofonds. Und es lässt sich auch noch mehr tun.

Montag, 21. April 2008

Arbeitslosigkeit und Arbeitskräftemangel

"Der" Wirtschaft fehlen 100 000 Ingenieure. Irgendwie scheint es doch nicht zu funktionieren, wenn man Arbeitskräfte nicht mehr bezahlt, sondern nur noch als kostenlose Praktikanden beschäftigt. Dann suchen sie sich eben doch anderswo Stellen oder die Studenten weichen gleich auf andere Berufe aus, wo sie hoffen, weniger schikanier zu werden.
Millionen an Lohn gespart, angeblich Milliardenverluste an Umsatz.
Mir scheint es nicht ungerecht, wenn solche Rechnungen nicht aufgehen.

Mittwoch, 16. April 2008

Nicht nur LIDL

Videoüberwachung der Belegschaft ist offenbar weit stärker in den Unternehmen verbreitet, als angenommen. Bei LIDL ist es wohl hauptsächlich deshalb aufgefallen, weil man wegen anderer Sünden gegenüber seinen Mitarbeitern mehr auf ihn achtet.

Methaneis Sibiriens wird freigesetzt

Gefördert wird Methanhydrat dort schon lange, jetzt wird es in Sibirienvon selbst freigesetzt und gefährdet das Weltklima.

Dienstag, 15. April 2008

Berlusconi

Den Italienern ist es wenigstens gelungen, Berlusconi einmal abzuwählen. Das ist den Hessen mit Koch noch nicht gelungen.
Man sollte sich also nicht erheben. Die Gefahren eines Vielparteiensystems aber sind an beiden Fällen erkennbar.

Montag, 14. April 2008

Ursachen des Anstiegs der Lebensmittelpreise

Die Hungerrevolte auf Haiti, die jetzt zur Entlassung der Regierung geführt hat, ist zwar das auffallendste Warnsignal, aber nur eines unter vielen. Weshalb droht die UN-Strategie gegen Hunger völlig zu scheitern?
Klimawandel, insbesondere der Wassermangel, Subventionierung von Nahrungmittel der Industrieländer, die in vielen Ländern der Dritten Welt die lokale Nahrungsmittelproduktion unrentabel macht, Biosprit, ein höherer Fleischkonsum, insbesondere in den Schwellenländern, besonders im bevölkerungsreichen China, der zum Anbau von Futtermitteln anstelle von Nahrungsproduktion von Menschen führt, schließlich die Spekulation an den Terminbörsen der Lebensmittel.
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen. Ein Hauptgrund kann nicht sicher ausgemacht werden. Aber: für die Mehrheit der angesprochenen Ursachen sind die Industrieländer verantwortlich. Sie haben Kapital und Flexibilität genug, umzusteuern. Die politische Durchsetzung wird aber vielleicht so lange auf sich warten lassen, bis die Aufstände die Hauptstädte der Industrieländer erreichen.

Sonntag, 13. April 2008

Treibt Biosprit die Welt in den Hunger?

Die Hungerproteste auf Haiti geben zu denken. Was wir an plötzlich steigenden Milchpreisen als reine Manipulation von Konzernen verstehen, hat vielleicht seine Ursachen im Energiehunger, den man mit Biosprit einem zu Unrecht subventionierten Instrument der CO2-Einsparung zu stillen versucht.
Allerdings wird die Situation sicher dadurch verschärft, dass das von den Aktienmärkten wegen fallender Kurse abwandernde Geld in die Terminmärkte für Nahrungsmittel fließt und dadurch die Preise zusätzlich künstlich hochtreibt.
Von Kapital sollte man da nicht sprechen, weil es ja nicht um eine dauerhafte Kapitalanlage, sondern nur um flüchtig eingesetzte Spekulationsgelder handelt.

Montag, 7. April 2008

Schwere Menschenrechtsverletzungen in China

Die chinesischen Bürgerrechtler Hu Jia und Teng Biao machen in der heutigen Frankfurter Rundschau auf schwere Menschenrechtsverletzungen in China aufmerksam.
Sie erinnern an die im Juni 2007 bekannt gewordenen Vorfälle in den Ziegeleien in Shanxi. Tausende von 8- bis 13-jährigen Kindern waren in den illegalen Ziegeleien zur Arbeit gezwungen worden, viele von ihnen wurden gefoltert oder sogar lebendig begraben.
Über die Teinahme an den Olympischen Spielen wird nach politischen Kriterien entschieden bei Sportlern wie bei Berichterstattern.

Sonntag, 6. April 2008

Todesstrafe in Japan

Im Mittelalter galt jahrhundertelang in Japan keine Todesstrafe. Das war damals weltweit ungewöhnlich. Heute sind Japan und die USA die einzigen fortgeschrittenen Industrienationen, wo die Todesstrafe noch nicht abgeschafft ist. Während es von den USA allgemein bekannt ist ("Dead man walking"), versucht Japan möglichst geheim zu halten, dass die Todesstrafe noch gilt. Dabei sind die Haftbedingungen besonders grausam: Tag und Nacht Licht über Jahrzehnte hin. Über Jahre der Zwang, stundenlang im Schneidersitz zu verharren. Auch sind die Fälle, wo Hinrichtungen sich aufgrund technischer Probleme läger hinziehen, offenbar noch häufiger als in den USA.

Donnerstag, 3. April 2008

Linkes Deutschland unter Merkel?

Bernd Ulrich wundert sich in der ZEIT - künstlich? -, dass es in Sachfragen in Deutschland eine linke Mehrheit gebe, dass aber Merkel als Regierungschefin gewünscht werde.
Ich kann mich nicht darüber wundern. Schröder hat mit der Agenda 2010 Politik gegen seine Partei gemacht, bis schließlich eine neue Partei entstanden ist. So ist die linke Mehrheit in drei Parteien aufgespalten, die vorläufig nicht zusammen regieren können.
Merkel hat ein viel schlimmeres Programm angekündigt, regiert aber weitgehend im Sinne der SPD-Mehrheit, schwächt manche Härten der Agenda 2010 ab und legt ein Programm für Kinderbetreuung vor. Das passt doch zur "linken" Stimmung, besser gesagt dazu, dass es das Gefühl gibt, dass sozialer Nachholbedarf bestehe.

Dienstag, 1. April 2008

Tibet

Blogger in China sehen westliche Blogger als Opfer einer "Gehinrwäsche", westliche sehen dasselbe bei den chinesischen.
Die Kommunikation ist abgebrochen, so konstatiert Mark Simons in der FAZ, aber nur über einen Dialog sei Verständigung darüber, was Menschenrechte bedeuten, möglich.