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Mehrere Staaten haben mit Reisebeschränkungen darauf reagiert, dass die neue Corona-Variante Omikron auch in Europa nachgewiesen wurde. Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC fürchtet, dass die bisherigen Vakzine gegen Omikron deutlich weniger wirksam sein könnten. Noch ist aber wenig über die Mutation bekannt. Europas Presse schwankt zwischen Entschlossenheit und Fatalismus. |
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| Die Spielräume existierenWenn wir dem Virus nicht hinterherlaufen wollen, müssen wir vorausschauend handeln, mahnt die Virologin Antonella Viola in La Stampa: „Indem wir zum Beispiel aus einer globalen Perspektive heraus beurteilen, wie die uns zur Verfügung stehenden Impfstoffe am besten eingesetzt werden können, das heißt, ob es dringender ist, die 20-Jährigen in Europa mit drei Dosen zu impfen oder dafür zu sorgen, dass das Virus weniger in der Welt zirkuliert. Oder indem wir um eine vorübergehende Aussetzung von Patenten bitten, damit wir mehr produzieren und alle Bedürfnisse ohne allzu viele Kompromisse befriedigen können. Oder indem wir die Militärausgaben für Solidarität verwenden und Impfstoffe für diejenigen kaufen, die sie sich nicht leisten können, statt neuer Waffen.“
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| Zuviel für einen Gesundheitsminister alleinEs braucht endlich Maßnahmen, die der Dimension der Pandemie gerecht werden, fordert De Volkskrant: „Wir brauchen eine Anstrengung vergleichbar mit den Deltawerken [riesige Hochwasserschutzanlagen]. Zunächst muss die Kapazität auf den Intensivstationen stark erhöht werden, um zu verhindern, dass die Niederlande jedes Mal zu schnell in den Lockdown müssen. ... Wir brauchen unkonventionelle Maßnahmen. Das ist teuer, aber das sind die Lockdowns auch. ... Wahrscheinlich gelingt das nur, indem man Sonderbeauftragte mit deutlichen Zuständigkeiten anstellt und weitgehenden Vollmachten, die außerhalb der existierenden Entscheidungsstrukturen arbeiten können.“
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| Moralisches Versagen der ReichenEs ist kein Zufall, dass die neue Corona-Variante ausgerechnet im südlichen Afrika auftaucht, empört sich die Süddeutsche Zeitung: „Seit Monaten redet der reiche Norden von globaler Solidarität, davon, dass die Pandemie erst vorbei sei, wenn sie überall besiegt ist. In Subsahara-Afrika sind aber nach wie vor erst wenig mehr als fünf Prozent der Menschen geimpft ... . [D]ie niedrige Impfquote [liegt vor allem] daran, dass die reichen Länder die Dosen lange gehortet haben, und die armen wenig bis nichts abbekamen. ... Es ist ein moralisches Versagen von Gesellschaften, die anderen so oft schulmeisterlich sagen, was sie falsch machen. Hätte Südafrika früher genug Impfstoffe bekommen, wäre die Mutante möglicherweise nicht entstanden.“
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| Alles zurück auf AnfangJetzt braucht es Vorsicht und mehr Informationen, schreibt Novi list: „Werden die Staaten wieder massenhaft Lockdowns und Restriktionen starten müssen, wie im Frühling vergangenen Jahres, als sie aus Angst vor dem Unbekannten keinen anderen Ausweg sahen? Diese Frage treibt im Moment nicht nur die Bürger um, sondern auch Experten und Politiker. Noch weiß niemand, welche gesundheitlichen Folgen Omikron hervorruft, da die Wissenschaftler noch nicht genügend Informationen haben. ... So lange man das nicht herausfindet, ist die Vorsicht der Experten und Mediziner - die die Maßnahmen gegen die neue Virusvariante verstärken - vollkommen gerechtfertigt.“
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| Gift für die WirtschaftSchon die ersten Meldungen über Omikron haben der Wirtschaft deutlichen Schaden zugefügt, beobachtet Karar: „Allein die Möglichkeit neuer Lockdown-Maßnahmen sorgte dafür, dass der Ölpreis an einem Tag um zehn Prozent fiel. Die Erwartung, dass das Verbrauchervertrauen mit der Verschärfung der Epidemie sinkt, die Produktion verlangsamt wird und damit die Energienachfrage sinkt, haben diesen Preisrückgang verursacht. ... Können diese Erwartungen Wirklichkeit werden? Den ersten Verlautbarungen nach zu urteilen ist die Lage nicht rosig. Es ist als wären wir in einem Teufelskreis: Die Impfquote nimmt zu, die Epidemie verlangsamt sich. Doch während sich die Räder der Volkswirtschaften wieder zu drehen beginnen und wir von Normalisierung reden, taucht eine neue Variante auf und wir fangen wieder von vorne an.“
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