Freitag, 12. Juli 2019

Eine CO2-Steuer hilft allen und braucht niemanden zu benachteiligen

"Ein höherer Preis für Benzin und Diesel belaste die Armen, heißt es. Doch wenn man es klug anstellt, kann sich niemand wegen einer CO2-Steuer wirklich beschweren.[...]
Das Ergebnis der Modellrechnungen: Die untere Hälfte der Bevölkerung würde unter dem Strich entlastet, nicht belastet. Die Hauptlast der Maßnahme tragen die Spitzenverdiener. Die C02-Steuer muss also nicht sozial gemacht werden, sie ist bereits sozial. Wer anderes behauptet, dem geht es nicht um das Schicksal der armen Leute, sondern um die Verhinderung der zwingend nötigen ökologischen Transformation der Wirtschaft. Oder wie es Rüdiger Bachmann, Ökonom an der University of Notre Dame in den USA formuliert: "Der Verteilungsaspekt einer CO2-Steuer ist eine Nebelkerze, die von Leuten geworfen wird, denen Verteilungspolitik sonst egal ist."
Nun gibt es sicher Menschen, die wenig verdienen, aber trotzdem mehr zahlen müssten. Weil sie auf dem Land in einem großen Haus leben und einen langen Arbeitsweg haben zum Beispiel. Aber für solche Einzelfälle gibt es ebenfalls eine Lösung. So könnte ein Härtefallfonds eingerichtet werden, der etwa Zuschüsse für die Pendelkosten gewährt oder den Einbau einer klimaschonenden Heizanlage."

(Die Mär von der unsozialen Klimasteuer. Ein Kommentar von Mark Schieritz,
ZEIT 12.7.19) 

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