Mittwoch, 30. Januar 2008

Nokia macht in Bochum hohe Gewinne

Nokia hat in seinem Bochumer Werk 134 Millionen Euro Gewinn gemacht. Das sind pro Mitarbeiter 90.000 Euro. Das ist wohl der krasseste Fall von verschleuderten Subventionen.

Dienstag, 29. Januar 2008

Frauen im Vorstand machen den Betrieb rentabler

Wenn mindestens drei Frauen im Vorstand sind, wird ein Betrieb rentabler. So ergeben Unternehmensstudien.

Montag, 28. Januar 2008

Gewonnen, aber nur Teilziel erreicht

Andrea Ypsilanti hat in Hessen die Wahl gegen Roland Koch klar gewonnen. Und doch hat sie ihr Ziel gleich mehrfach verfehlt.
Was sie anstrebte, war eine rot-grüne Koalition. Dafür hätte sie die Linke aus dem Landtag draußen halten müssen, und Rot-Grün gemeinsam stärker als Schwarz-Gelb machen müssen. Beides ist nicht gelungen.
Als weniger ehrgeiziges Ziel hatte sie eine klare Option für eine Regierung ohne die CDU, der sich auch die FDP nicht hätte verschließen können. Dafür hätte die SPD stärker als die CDU sein müssen und möglichst auch die Grünen stärker als die FDP. Beides ist nicht gelungen. Das erste nur sehr, sehr knapp. Das zweite sehr deutlich.
Jetzt kommt es darauf an, dass sie in der Öffentlichkeit deutlich machen kann, dass sie alles dafür tut, dass die Ziele verwirklicht werden, die offenbar die Mehrheit in Hessen anstrebt, nämlich Wechsel in der Schulpolitik, Förderung erneuerbarer Energieen und sozialer Ausgleich.
Dafür wird sie deutlich auf die FDP zugehen und Personalwünsche erfüllen und kleinere Abstriche an ihrem Programm hinnehmen müssen. Erst wenn die FDP trotzdem eine Zusammenarbeit verweigert, bleibt ihr die Möglichkeit einer Minderheitsregierung unter Duldung der Linken.
Nur so wird es gelingen, eine politische Erneuerung zu gestalten.
Eine Mauerstrategie der FDP, die auf Sympathiegewinne für die FDP bei einer großen Koalition in Hessen setzt, und eine gezielte Medienkampagne, die eine Minderheitsregierung als moralisch verwerflich brandmarkt, könnte sie daran hindern und letztlich die Politik durchzusetzen helfen, die die Mehrheit der Wähler in Hessen laut Nachweis des Wahlergebnisses beendet sehen will.
Das wär der Weg zu italienischen Verhältnissen, wo das Mitte-Links-Bündnis vom Justizminister dieser Regierung gestürzt wird, weil der Ministerpräsident Prodi keine Korruptiom zulassen will.
Zu Schwierigkeiten und Chancen von Verhandlungen SPD und FDP hier. Zum Druck in Richtung große Koalition hier.

Freitag, 25. Januar 2008

Datenschwund

Online-Überwachung und Erfassung der biometrischen Daten klappen in den USA recht gut. Ein wenig hapert es bei der Sicherung der Daten des Regierungshandelns.
Für die Zeit von 2003 bis 2005 fehlen laut Bericht der Washington Post die E-Mails von 473 Tagen auf den Speichermedien von Präsident und Vizepräsident. (vgl.FR 25.1.08)
Weshalb wohl?

Nokia bietet Entlassenen Arbeitsplätze in Rumänien an

Ein erstaunliches Angebot: Laut Zeitungsbericht bietet Nokia den Beschäftigten seines Bochumer Werks an, nach Rumänien zu gehen.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Milliardenbetrug aufgrund fehlender Aufsicht

"Die zweitgrößte französische Bank Société Générale hat wegen eines Betrugsfalls 4,9 Milliarden Euro verloren", berichtet Spiegel-online.
So sehr viel scheint man von früheren Spekulationsskandalen nicht gelernt zu haben

Mittwoch, 23. Januar 2008

Koch oder Ypsilanti

Endlich wieder eine klare Alternative.
Es steht zu hoffen, dass nicht die diversen Ankündigungen, welche Koalition nicht gehe, zur unmöglichsten aller unmöglichen führen, zu einer großen Koalition auch in Hessen

Risiko

Die neuste Bankenkrise zeigt, dass das Versichern von Risiken zu unsoliderer Arbeitsweise von Banken und damit zu einer Gefährdung des gesamten Systems führt.
Es ist wie mit dem Straßenbau: Der Stau, der durch die neue Straße vermeiden werden sollte, entsteht wieder, weil die Staufreiheit neuen Verkehr angelockt hat.
Dass Hedgefonds fast ohne Kapitalgrundlage sich jedes Risiko zumuten, ist einfach nicht gesund.

Dienstag, 15. Januar 2008

Staat nicht mehr Schuldenmacher?

Bund, Länder und Gemeinden geben erstmals seit fast 40 Jahren nicht mehr aus, als sie einnehmen.

Freitag, 11. Januar 2008

Deutschland wird nicht am Hindukusch verteidigt

Es kann auch, wie Theo Sommer in der ZEIT richtig feststellte, auch nicht die Aufgabe der Bundeswehr sein, "dafür zu sorgen, dass muslimische Mädchen in die schule gehen können".
Aber unser Lebensstandard und unsere wird an der Front fossile oder erneuerbare Energien verteidigt. Wenn wir versuchen, China und Indien von allen fossilen Energien abzuschneiden und diese nur uns allein vorbehalten wollen, werden wir verlieren. Also müssen wir auf erneuerbare Energien - und Energiesparen - setzen. Das eröffnet Perspektiven für Energiesicherheit und eine andauernde Rolle der Bundesrepublik auf dem Weltmarkt.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Wir sind Vorbild - ein gutes oder ein schlechtes

Wenn wir Energie teuer einkaufen und keinerlei Rücksicht darauf nehmen, was danach passiert, sind wir ein schlechtes Vorbild.
Wenn wir erneuerbare Energie dort einsetzen, wo es sinnvoll ist, ein gutes.

In Afrika gibt es die Möglichkeit, Photovoltaik noch weit effektiver einzusetzen als bei uns. Freilich darf sie kein ungeliebtes Geschenk sein, sondern darf nur dorthin geliefert werden, wo auch der Wille zur Wartung besteht.
In Indien gibt es Gegenden, wo nur Pflanzen, die nichtessbares Öl produzieren, wachsen. Dort ist es sinnvoll, Agrardiesel herzustellen. In Regenwaldgebieten Zuckerrohrplantagen anzulegen, die Alkohol als Treibstoff nach Europa liefern, weil wir Zucker nicht hereinlassen, ist nicht sinnvoll.

Wir müssen zusehen, wo wir bei uns erneuerbare Techniken einsetzen, und nicht auf Kosten der Dritten Welt unseren Energieverbrauch mit angeblicher Nachhaltigkeit rechtfertigen.

Sonntag, 6. Januar 2008

Welche Gefahren drohen uns, wenn die fossilen Energien knapp werden?

Die Probleme sehen wir schon heute:
Der Erdölpreis steigt über 100 US-Dollar und das, obwohl die Energieverbrauchsrate Chinas und Indiens noch weit unter dem Durchschnitt der Industrieländer liegt.
Energiemangel führt zu Kriegen, wie das schon vor hundert Jahren für den Fall vorausgesagt wurde, dass es nicht gelinge, auf erneuerbare Energien umzusteigen.
Energiemangel führt zu Erpressbarkeit, wie sie durch Putin besonders eindrucksvoll vorgeführt wird.
Das gesamte Wirtschaftsleben müsste zusammenbrechen.

Deshalb sagen selbst die Spezialisten der großen Erdölkonzerne voraus, dass 2050 die Umstellung auf erneuerbare Energien vollzogen sein muss - und sie bereiten sich (nur viel zu langsam) auch insgeheim darauf vor.

Die Hoffnung auf bisher noch ungenutzte fossile Energien wie etwa Methanhydrat ist gefährlich. Methan ist achtmal wirksamer für den Klimawandel als das doch schon so bedrohliche Kohlendioxid. Wenn es frei würde, wäre das das Ende jeder Chancen der Menschheit, die Klimakatastrophe noch zu verhindern.

Ob Techniken entwickelt werden können, es auf ungefährliche Weise zu fördern, ist unklar. Die Erwartung, dass man das noch vor 2050 schaffen werde, ganz aus der Luft gegriffen. Man denke nur an die Versuche, mit der Atomfusion. Da hat man schon vor vierzig Jahren gesagt, in etwa vierzig Jahren werde es ertragreiche Prodution von Fusionsstrom geben. Heute rechnet man mit weiteren rund vierzig Jahren. Und das unter den Optimisten, die überhaupt noch mit der Möglichkeit von Fusionsstrom rechnen.

Ist die Umstellung auf erneuerbare Energien möglich?

8 Minuten durchschnittliche Sonneneinstrahlung reichten, um Weltenergiebedarf eines ganzen Jahres abzudecken.
10% der überbauten Fläche in der BRD reichten aus, um bei der Sonnenscheinhäufigkeit der BRD ihren gesamten Strombedarf über Photovoltaik zu erzeugen.
Selbst wenn auf dem Gebiet nichts möglich wäre, man also den gesamten Strombedarf über Windkraftanlagen abdecken müsste, brauchte man nur gut halb so viel Windkraftanlagen, wie heute schon Hochspannungsmasten in der BRD stehen.
Der Landkreis Flörsheim produziert mehr alternative Energien als der gesamte Energieverbrauch des Kreises beträgt.
Sachsen-Anhalt deckt 40% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien.

Weshalb gilt die Umstellung auf erneuerbare Energien als so schwierig?

Das liegt weniger an den technischen Problemen, die es natürlich auch gibt, sondern an wirtschaftlichen Interessen.
Wenn die Stromherstellung von Privatleuten und kommunalen Energieproduzenten übernommen wird, dann werden die gewaltig ausgebauten Hochspannungsnetze entwertet und die Bevölkerung ist immer weniger auf die großen Energiekonzerne angewiesen. Das würde deren Monopolstellung beseitigen und würde sie so auf Dauer unrentabel machen.
Deshalb liegt es in ihrem Überlebensinteresse, die Undurchführbarkeit der Umstellung zu behaupten und alles ihnen Mögliche gegen diese Umstellung zu tun.

Dabei nehmen oft Politiker der Wirtschaft die Lobbyaufgabe ab. Nicht etwa, dass sie bestochen würden. Doch winken ihnen nicht selten lukrative Posten in der Wirtschaft, wenn sie vorher Wohlverhalten gezeigt haben. Man braucht dabei gar nicht nur an Merz oder Gazprom zu denken.

Aber ist denn das Argument, dass die Sonne nicht immer scheint und Wind nicht immer weht, an den Haaren herbeigezogen?
Das nicht. Aber in der Zeit kann Strom über Biogaskraftwerke erzeugt werden, so wie es auch heute schon Speicherkraftwerke gibt, die etwa den nachts überschüssig produzierten Atomstrom für die Bedarfsspitzen am Tage bereitstellen.

Was ist als Folge der Umstellung zu erwarten?

Es gäbe einen großen Investitionsbedarf auf vielen Gebieten: Die Masten für Windkraftanlagen stellen heute schon einen wesentlichen Teil der Stahlnachfrage in der Bundesrepublik dar. Photovoltaikanlagen schaffen nicht nur Arbeitsplätze bei der Herstellung der Solarmodule, Arbeitsplätze entstehen auch bei den lokalen Elektrobetrieben für die Montage. Die Nutzung von Biogas würde Landwirtschaft ertragreicher machen und dort Arbeitsplätze schaffen.
Dabei brauchte nicht, wie es heute häufig - vor allem in Regenwaldgebieten - geschieht, die Energieproduktion an die Stelle von Nahrungsmittelproduktion zu treten. Vier Kühe liefern mit ihrer Gülle genügend Energie für einen Vier-Personen-Haushalt. Das Gras, das nicht an die Kühe verfüttert wird, kann man als Biogasausgangsstoff verwenden.

2 500 € pro Person fallen gegenwärtig in der BRD jährlich an Energiekosten an. Wenn man die nicht für Energiekauf und -transport aus dem Ausland ausgeben würde, wäre das ein immenses regionales Investitionsprogramm, das auch in sonst strukturschwachen Gebieten dauerhaft anfiele.

Was sind die notwendigen Voraussetzungen für eine Umstellung auf erneuerbare Energien?

Erstens brauchen die Kleinerzeuger - wie Privatleute oder kommunale Versorgungsbetriebe - die Möglichkeit, ihren Strom ins Netz einzuspeisen: Dafür gibt es schon das Einspeisegesetz für erneuerbare Energien.

Zweitens bedarf es aber auch der Möglichkeit, Anlagen aufzustellen, und bei Neu- und Umbauten muss routinemäßig geprüft werden, ob die gegebenen Möglichkeiten, alternative Energien zu erzeugen, zureichend genutzt werden. Dafür ist freilich in Raumordnungsplanung und Bauleitplanung noch manches zu tun.