Meiner Meinung nach wird Oskar Lafontaine zu Unrecht unterstellt, er sei, nachdem er im Kampf für seine Politik gegen Schröder unterlegen war, "fahnenflüchtig" geworden. Das hat man Gustav Heinemann, der als Innenminister zurücktrat, weil Adnauer die allgemeine Wehrpflicht einführte auch nicht nachgesagt.
Jetzt gibt es eine gelungene kurze Darstellung zu Lafontaines politischen Aktionen seit dem Streit um die Währungsunion (inhaltlich korrekt, in den Wertungen m.E. teils etwas überzogen). Leider fehlt darin der Hinweis darauf, dass der damalige lanjährige Bundesbankpräsident Pöhl die Währungsunion als einen katastrophalen finanzpolitischen und wirtschaftspolitischen Fehler bezeichnet hat und 1991 zurücktrat und dass Helmut Kohl im Nachhinein zugegeben hat, dass er wusste, dass die "blühenden Landschaften" so schnell nicht kommen würden. Er habe aber davon gesprochen, weil sonst die Währungsunion nicht durchzusetzen gewesen sei.
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