Samstag, 21. Juli 2012

Unsichere Arbeitsverhältnisse machen krank

und kosten oft Lebensjahre, schreiben Forscher des Robert Koch-Instituts (RKI) in Berlin laut ZEIT-online.

"Eigentlich versorgt Trabert seit 1997 ehrenamtlich nur die Obdachlosen in Mainz und Bingen, neben seiner Professur für Sozialmedizin an der Hochschule Wiesbaden. Kostenlos behandelt er sie in Wohnheimen und fährt mit einem zur Praxis umgebauten Wohnmobil zu Plätzen, an denen sie trinken und betteln. Immer häufiger aber geraten Patienten in seine Sprechstunde, für die sie nicht gedacht war: [..] Erst neulich kam ein alleinerziehender Vater, ganz verzweifelt. Er brauchte Salbe für seine kleine Tochter, um ihre juckende Neurodermitis zu lindern. Der Kinderarzt hatte nur ein Privatrezept ausgestellt, die 30 Euro bezahlen konnte der Vater nicht. Natürlich half Trabert. Für ihn machen solche Vorfälle offensichtlich, dass Gesundheit in Deutschland eine Frage des Geldes wird. Ob Brillen, Zahnersatz, Batterien für Hörgeräte, Physiotherapien oder Verhütungsmittel für über 20-Jährige – nichts davon werde vom Regelsatz im Arbeitslosengeld II berücksichtigt, sagt er. [...] Thomas Lampert vom Koch-Institut glaubt nicht, dass mehr soziale Fürsorge oder ein Ausbau des Gesundheitswesens durch den Staat die Leben der Armen verlängern würden. »Die Lösungen liegen auf dem Arbeitsmarkt und damit in der Gesellschaft.« Sichere Beschäftigungsverhältnisse, faire Löhne, alters- und familiengerechte Arbeitszeitmodelle und eine größere Durchlässigkeit zwischen den Schichten seien Schlüssel für gesündere und damit längere Lebensläufe." (ZEIT-online)

Deutschland ist dank der Agenda 2010 wieder Exportweltmeister geworden. Die Leistungsbilanz ist wieder so unausgeglichen geworden, dass sie mit zum Zahlungsbilanzdefizit der südlichen Euro-Länder beigetragen hat. (Nach dem Stabilitätsgesetz soll das eigentlich vermieden werden, denn ein Exportüberschuss bringt Gefahren mit sich.) Doch dieser Exportüberschuss ermöglicht es uns auch, die südlichen Euro-Länder nach der Pfeife der deutschen Banken tanzen zu lassen.
Sollen wir darauf verzichten, nur weil deutsche Arbeitnehmer davon krank werden?
Ist das wirklich schon Grund genug?

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