Donnerstag, 28. April 2011

Avaaz weiß Erfolge zu vermelden

zunächst nur Links ohne viel Erklärungen:

Avaaz-Bericht, Times of London (Englisch)
http://avaaz.org/times_of_london_feature

Pressebericht über die Avaaz-Kampagne gegen Korruption in Indien, The Hindu (Englisch)
http://avaaz.org/the_hindu_hazare_launch
Avaaz dazu:
"In nur 36 Stunden hat sich die unglaubliche Zahl von 500.000 Indern an der Avaaz-Kampagne beteiligt, um Hazares Ruf nach einer umfassenden Reform zu unterstützen. Innerhalb von 4 Tagen brachte der öffentliche Aufschrei Indiens Regierung dazu, eine schriftliche Vorlage aller Forderungen Hazares zu unterzeichnen."

Hilton schliesst sich dem Verhaltenskodex an, ECPAT-USA (Englisch)
http://avaaz.org/ecpat_release


Artikel bezüglich der Murdoch-Kampagne, The Guardian (Englisch)
http://avaaz.org/murdoch_poll_guardian
Avaaz dazu:
"Eine von Avaaz in Auftrag gegebene unabhängige Umfrage brachte zutage, dass nur 5% der Briten auf Murdochs Seite sind. Außerdem höhlen neue Strafanzeigen wegen des Abhörens von Politikertelefonen den Schwung von Murdochs Medienmaschinerie weiter aus. Die Regierung war gezwungen, Murdoch Konzessionen zu entziehen und zögert nun eine Entscheidung in dieser Sache hinaus. Das kostet Murdoch Milliarden und gibt uns mehr Zeit, ihn für immer zu stoppen."

"Engel des Tages" Artikel, La Republica (in Spanish)

http://avaaz.org/republica_angel_of_the_day


Europäischen Bürgerinitiative in Brüssel eingereicht, Le Monde (Französisch)

http://avaaz.org/le_monde_eci

Montag, 18. April 2011

Sind Menschen mit festen Überzeugungen politische Quatschköpfe?

Politik ist die Kunst des Möglichen. Sie lebt vom Kompromiss. Wer keine Kompromisse einzugehen bereit ist, will keine menschliche Politik. Aber wenn jede Menge von Möglichkeiten von vornherein ausgegrenzt werden mit: "Unsere Position ist alternativlos." Dann ist es wichtig, dass andere Positionen deutlich herausgestellt werden.


Robert Basic klagt über digitale Politik-Quatschköppe, denn: "Mir waren seit jeher Ansammlungen von Menschen suspekt, die anderen ihre gesellschaftlichen Konzepte aufdrängen wollen."


Das sehe ich anders. Ich halte es nicht für sinnvoll, nach den Erfahrungen von Tschernobyl und Fukshima und dem jahrzehntelang vergeblichen Versuch, sichere Lagerstätten für über hundertausende Jahre strahlenden Müll zu finden, weiter still den Sprüchen von "Das Restrisiko ist beherrschbar" zuzuhören.
Als ob ein Restrisiko nicht dadurch definiert wäre, dass es das ist, was über den "größten anzunehmenden Unfall", auf den die Anlage vorbereitet ist, hinaus geht?

Wenn gesagt wird "Mehr als hundert Flüchtlinge aus Malta können wir in Deutschland nicht aufnehmen. Die die nach Lampedusa kommen, müssen draußen bleiben", dann kann ich nicht mehr ruhig das Für und Wider eines solchen Standpunktes abwägen. Ein armes Land wie Liberia kann Hundertausende aufnehmen. Für ein "krisengeschütteltes" Deutschland aber sollen 101 Flüchtlinge schon einer zuviel sein?
Über 600 Flüchtlinge sind allein in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunken, weil Italien sie draußen halten will.

Tut mir leid. Aber so ein "digitaler Quatschkopp" wie ich würde gern nach Möglichkeiten suchen, wie erreicht werden kann, dass das nicht jahrzehntelang so weiter geht.

Was sollen wir denn tun, wenn Gadhafi die Flüchtlinge, die in sein Land kommen, nicht mehr in Lagern festhält, und sie wie die Tunesier neuerdings ihre Bürger einfach ausreisen lässt?

Auf meinem Blog stelle ich meinen Namen nicht groß heraus, weil ich weiter gut mit Leuten auskommen will, die Atomkraft für sauber und den Tod von Tausenden Flüchtlingen für ein unvermeidbares Restrisiko halten.
In einer politischen Diskussion aber muss ich sagen dürfen, dass das eine Position ist, die ich nicht teile und zu der ich mich nicht bekehren will.

Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht mit Leuten zusammen arbeiten würde, die es anders sehen. Politik lebt vom Kompromiss, aber nicht davon, dass man seine Meinung nur hinter vorgehaltener Hand und in allerlei Wenn und Aber eingewickelt sagen darf.

Sonntag, 17. April 2011

Links zu Zivis, Wohlstand ohne Wachstum, Blogs von Musliminnen und Plagiaten in Dissertationen

CDU-Abgeordnete wollen Zivis durch Hartz-IV-Empfänger ersetzen.

Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum


Dies Buch in 2. Besprechung

http://www.ein-fremdwoerterbuch.com/
Leben als Türkin in Deutschland taz-Kolumnistin, 22 J.

http://www.tortureinegypt.net/
Noha Atef, ägyptische Studentin schreibt über Polizeifolter in Ägypten

Plagiate in der Dissertation von Silvana Koch-Mehrin
Nachtrag vom 15.6.11:
Die Universität Heidelberg entzieht der FDP-Europaabgeordneten Koch-Mehrin den Doktortitel wegen systematischen Plagiats (sieh Tagesschau)

Spiegel online über Vroniplag (21.4.11)

Donnerstag, 14. April 2011

Neue Uno-Strategie sehr umstritten

Spiegel online spricht von "Kämpfen statt kuscheln". Damit wird sie der 1956 von Dag Hammarskjöld  entwickelten Blauhelmestrategie zur Eindämmung von militärischen Konflikten nicht gerecht.
Die neue UN-Strategie des Peace-enforcements statt Peace-keepings, die in Libyen und in der Elfenbeinküste eingesetzt wird, gerät bei den Schwellenländern in deutliche Kritik.

Mittwoch, 13. April 2011

Rostocker Autounfall weist auf Wüstenbildung in Deutschland hin

Der Sandsturm bei Rostock mit Sichtweiten unter 10 m (Video), der zu einer verheerenden Massenkarambolage, dem schwersten Verkehrsunfall der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns,  führte, ist auf Monokultur, zurückzuführen, eine von vielen auf kurzfritige Rentabilität ausgerichtete landwirtschaftlichen Maßnahmen, wie sie gegenwärtig bereits ein Drittel der Weltanbaufläche der Erde gefährden: anthropogene Desertifikation.
Natürlich war er ein Naturereignis, aber ein durch Menschen gefahrenträchtiger gemachtes.

Der chinesische Sandsturm vom April 2001 wirkte sich vom 7.-18.4. rund um den Globus aus (vgl. Computerdarstellung). Ist der Raubbau erst einmal fortgeschritten, sind die erforderlichen Gegenmaßnahmen ungeheuer aufwändig.

Ich dramatisiere? Ich habe eher den Eindruck, dass Katastrophenmeldungen mich abstumpfen und dass ich gelegentlich bewusst ein wenig gegensteuern muss.
Wer wird schon die Hilflosigkeit angesichts der Meldungen aus Japan ohne Abstumpfng ertragen können? Da scheint es mir sinnvoll, mir klarzumachen, dass man an vielen Punkten ansetzen kann, auch wenn man die Energiepolitik der Welt natürlich nicht insgesamt beeinflussen kann.

Zwei Punkte für mich: Demonstrationen zum 25. Jahrestag von Tschernobyl und Aktionen gegen Abholzung des Regenwaldes.

Sonntag, 10. April 2011

Volksabstimmung in Island gegen Eintreten des Staates für Schulden einer Bank

Die Isländer lehnten zum 2. Mal per Volksabstimmung ab, dass der Staat die Schulden von Icesave tilgt.
Jetzt wollen die Niederlande und Großbritannien, die gegenüber ihren Bürgern für die Verbindlichkeiten von Icesave eingetreten sind, die EU-Gerichtsbarkeit einschalten.

Dienstag, 5. April 2011

Leiharbeiter warten AKWs

53 € pro Tag im Durchschnitt, schreibt die FR, verdienen die Leiharbeiter, die die Wartung der AKWs vornehmen.

In Frankreich sind es rund 20 000. Etwa so viel, wie an regulären Arbeitern an AKWs arbeiten.

Wie sorgfältig werden die Strahlenbelastungen geprüft? Prüft jede Firma nur die an ihrem eigenen Kraftwerk? Werden sie hin und her geschickt, damit nachher kein Verantwortlicher ausgemacht werden kann?

Wird so etwas auch bei der Ethikkommission diskutiert? Bisher sieht es nicht danach aus.

Sonntag, 3. April 2011

Mutiger Blick in die Zukunft

Paul Kennedys  Zukunftssicht in In Vorbereitung auf das 21. Jahrhundert (1993) (vgl. dazu auch Strüning) gründet auf seiner umfassenden Studie vom Aufstieg und Fall der großen Mächte (1987). Sie ist einigermaßen vorsichtig und wenig prophetisch. Wenn er in einem Interview von imperialer Überdehnung der USA und von einem zwangsläufigen relativen Abstieg der USA spricht, so fällt es schwer, ihm mit guten Gründen zu widersprechen.
Hemut Schmidt hatte in Die Mächte der Zukunft (2004) den Vorzug, auf Kennedy aufbauen und die von ihm angedeuteten Entwicklungen ein Jahrzehnt länger verfolgen zu können. Mir ist seine positive Sicht der diktatorischen Politik Chinas trotz allem Respekt, der den Analysen eines erfolgreichen Akteurs in der internationalen Politik zukommt, allzu pragmatisch. Die Tendenzen zur Demokratisierung auch in China sieht er m.E. zu skeptisch. Doch im Wesentlichen vermag ich seiner Prognose nicht zu widersprechen.
Parag Khanna ist in Wie man die Welt regiert (2010) als Geopolitiker noch utilitaristischer als Schmidt und auch weit präskriptiver. Er sieht nicht nur Staaten, sondern auch einzelne Konzerne, Nichtregierungsorganisationen und so gar einzelne Personen (z.B. Bill Gates) als Akteure internationaler Politik. Wenn er in seinem neusten Interview in der FR (2.4.2011) darauf hinweist, er hätte Gaddafi schon vor einem Monat ermordet (bzw. ermorden lassen), doch das sei nicht seine Aufgabe als Analysierender.
In der Tat wären die Erfolgsaussichten des miltärischen Eingreifens der Alliierten jetzt gewiss größer. Doch wie stark ein solcher Tyrannenmord von außen die Demokratiebewegung in der arabischen Welt desavouieren kann, bleibt dabei - zumindest im Interview - außerhalb des Blickfelds. So recht er hat, zu betonen, dass die arabische Welt - und schon gar die muslimische - durchaus nicht einheitlich ist, Skepsis gegenüber dem Westen und seinen Werten dürfte in diesem Bereich äußerst verbreitet sein.
Ihr unbedacht Nahrung zu geben, könnte mehr zerstören als nur die bereitwillig für Öl an den Diktator gelieferten Waffen.
Softpower, weiche Macht, wie Diplomatie und verführerisches Vorbild (vgl. Czempiel: Kluge Macht)ist stärker, als das Wort weich es suggeriert. Wichtig ist letztlich, dass der andere sich so verhält, wie man es für ein erfolgreiches Zusammenspiel braucht. Zerstörung ist seiner Ressourcen nur in wenigen Fällen eine gute Voraussetzung dafür.

Samstag, 2. April 2011

Kampf für Menschenrechte - Was sind die richtigen Methoden?

Jährlich verhungern etwa 50 Millionen Menschen, etwa 3 Millionen Kinder sterben jährlich an Tuberkulose (das hängt ziemlich eng mit Unterernährung zusammen).

Das Getreide, das man für 120 Liter Agrosprit verbraucht (ca. 2 Tankfüllungen) reichte zur Ernährung eines Menschen für ein Jahr aus.

Wie viel Sprit haben die Kampfflugzeuge der Alliierten inzwischen im Kampf gegen Gaddafis Armee verbraucht? Wie viele Menschen hätte man statt dessen 1 Jahr lang ernähren können?

Wie viele Menschen verhungern wegen der Einführung von E10?

Der Verein Rettet den Regenwald e.V. (regenwald.org)  berichtet über Folgen des drch Agrardiesel verursachten Palmölbooms: "Menschenrechtsorganisationen machen den Palmölkonzern Dinant in Honduras für einen blutigen Landkonflikt und 25 Morde an Bauern und einem Journalistenpaar verantwortlich." Und sie fordert dazu auf, gegen Kredite zur Ausweitung von Palmölplantagen zu protestieren. (Protestaktion)