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Am Sonntag startet in Glasgow die 26. Weltklimakonferenz. Ein Bericht des UN-Umweltprogramms stimmt skeptisch: Die Staaten wollen bis 2030 doppelt so viel Öl, Gas und Kohle fördern, wie es das Pariser Abkommen zulässt. Die Welt sei noch immer auf dem "Weg in eine Klimakatastrophe", so UN-Generalsekretär António Guterres. Welche Rolle der EU dabei zukommt, den Trend umzukehren, diskutiert die Presse. |
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| Klimamacht nutzenDie Historikerin Susi Dennison von der Denkfabrik European Council on Foreign Relations schreibt in El Confidencial, dass die EU ihre Führungsrolle bei der Energiewende wahrnehmen sollte: „Die EU ist bei der Energiewende weiter fortgeschritten als die meisten. Sie kann mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Erfahrungen weitergeben und vermarkten. ... Die EU ist noch kein mit den USA vergleichbares geopolitisches Schwergewicht. Sie ist nicht in der Lage, alle Aspekte ihrer wirtschaftlichen Macht kollektiv zu nutzen, um ihre Verhandlungsposition auf der COP26 zu stärken. ... Im Gegensatz dazu besteht die europäische Klimamacht darin, Veränderungen auf einer eher mechanischen Ebene herbeizuführen, und zwar durch die Interaktion der EU mit anderen Ländern.“
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| EU muss Vorbild seinDie Schlüsselrolle Europas betont auch die ehemalige EU-Kommissarin für Klimapolitik Connie Hedegaard in einem Gastbeitrag für Le Temps: „Wenn die COP26 zu dem Moment werden will, an dem die Welt wirklich beschließt, gemeinsam gegen die größte Bedrohung für die Menschheit vorzugehen, muss die EU mit gutem Beispiel vorangehen. Die EU ist die reichste Handelsgemeinschaft der Welt, eine feste diplomatische Größe und ein Paradebeispiel dafür, wie viel Toleranz und Fairness bewirken können. Wenn sie keine Schlüsselrolle spielt, wird die COP26 scheitern. Jeder auf der ganzen Welt wird profitieren, wenn die EU, ihre Staats- und Regierungschefs und ihre diplomatischen Strukturen jetzt sofort aktiv werden, um die Katastrophe abzuwenden.“
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| Energiewende geht eben nicht reibungslosDie hochgesteckten Klimaziele lassen sich nur schwer umsetzen, stellt Corriere del Ticino fest: „Die Unstetigkeit der erneuerbaren Energien garantiert keine kontinuierliche Stromversorgung und erfordert enorme Investitionen, für die jemand aufkommen muss. Wie in Deutschland mussten sogar Kohlekraftwerke, die die größte Umweltbelastung verursachen, eingesetzt werden, um Stromausfälle zu vermeiden. Es ist daher nicht verwunderlich, dass angesichts dieser Sackgasse sowohl Gas- als auch Kernkraftwerke wieder in Betrieb genommen werden. ... Viele Länder, von Frankreich und dem Vereinigten Königreich bis hin zu China und Indien, haben beschlossen, auf die Kernenergie zu setzen, um diese Energiewende zu erreichen.“
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| Lobbys blockieren den UmstiegDass erneuerbare Energien angeblich nicht ausreichen, um den Energiebedarf zu decken, ist eine Lüge, ereifert sich hingegen Il Manifesto: „Erneuerbare Energien reichen nicht nur aus, sondern sie sind auch billiger. Wenn noch kein Land beschlossen hat, den Übergang zu vollziehen, der in wenigen Jahren zu einer 100-prozentigen Deckung des Energiebedarfs durch erneuerbare Energien führen soll, so liegt das daran, dass viele Interessen dies blockieren. ... Die Interessen der Aktionäre des [italienischen Mineralöl- und Energiekonzerns] Eni, die weiterhin Gaskraftwerke nutzen möchten, an deren Gewinn sie beteiligt sind. ... In Deutschland derjenigen, die von den gigantischen Vereinbarungen mit Russland profitieren; in Frankreich die Interessen, die aus dem größten Netz von Kernkraftwerken in Europa herrühren.“
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| Greenwashing der KommunenKopenhagen will in drei Jahren die erste CO2-freie Hauptstadt sein. Dafür baut sie Wind- und Solaranlagen in anderen Kommunen und rechnet sich die Kohlendioxid-Einsparung an - ebenso wie die Kommunen, in denen die Anlagen stehen. Das kritisiert Jyllands-Posten: „In der Wirtschaft spricht man von Greenwashing, wenn Unternehmen sich klimafreundlicher machen, als sie es tatsächlich sind. ... Wenn vier Gemeinden mit offenen Augen das Gleiche tun, handelt es sich in Wirklichkeit um Klimabetrug, da sich keine gewählten Politiker bemühen, die geschönten CO2-Konten zu thematisieren. ... Da die Kommunen offenbar nicht in der Lage sind, genaue CO2-Abrechnungen zu erstellen, muss das Parlament eingreifen und für eine faire kommunale Klimabilanz sorgen.“
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