Freitag, 18. Oktober 2013

Wohin entwickelt sich der Journalismus?

Georg Diez berichtet über Angriffe auf Glenn Greenwald, den Kontaktmann des NSA-Enthüllers Edward Snowden, die ein fragwürdiges neues Verständnis von Jornalismus zeigen:
"Warum", fragte die erfahrene Journalistin Kirsty Wark, "sollten Sie der Schiedsrichter sein, was im Interesse der Öffentlichkeit ist und was der nationalen Sicherheit dient"?
Weil es sein Job ist, Kirsty! Manche nennen es Journalismus.
Was ist da also passiert?
Es wiederholte sich noch einmal, Anfang dieser Woche, als ein Kolumnist der britischen Zeitung "The Independent" erklärte, er hätte Snowdens Enthüllungen nicht veröffentlicht - denn wenn der Geheimdienst MI5 "warnt, dass das nicht im nationalen Interesse ist, wer wäre ich, ihnen nicht zu glauben?"
Georg Diez: Greenwald-Kritiker: Manche nennen es Journalismus, Spiegel online, 18.10.13

So ganz fremd ist uns diese Art Journalismus nicht. Enzensberger kritisierte sie in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts an der FAZ. Seitdem war es schon lange die Ehre eines Journalisten investigativ zu sein. Was ist passiert? Gibt die Presse freiwillig das einzige auf, worin sie Blogs eindeutig überlegen ist?

Zur Ehrenrettung des Journalismus hier die internationalen Reaktionen auf einen Angriff auf den Guardian (weil er die Sache des Feindes betreibe)

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