Es geschieht jeden Tag, jede Nacht ZEIT 13.6.17
"Wollen wir erreichen, dass die Zahl der jährlichen Missbrauchsfälle zurückgeht und Betroffene die erforderliche Unterstützung erhalten, darf es ein einfaches "Weiter so" nicht geben. Ich plädiere dafür, dass Bund und Länder gemeinsam mit mir im Jahr 2018 ein neues Programm für den verstärkten Schutz gegen Kindesmissbrauch aufstellen."
Kommission zur Aufarbeitung: Zwischenbericht 14.6.17
"Kinder haben oft keine oder erst spät Hilfe erfahren, weil Familienangehörige zum Teil lange etwas von dem Missbrauch wussten, sie dennoch nicht davor schützten und handelten.
Insbesondere die Rolle der Mütter steht im Fokus. Mütter treten nach den Erkenntnissen der Kommission auch als Einzeltäterinnen auf, aber vorwiegend als Mitwissende und damit als Unterstützende der Taten. Gründe für das Dulden des Missbrauchs sind u.a. Abhängigkeiten, erlebte Rechtlosigkeit, Ohnmachtserfahrungen und Gewalt in der Partnerschaft, jedoch auch die Angst vor dem Verlust des Partners oder der gesamten Familie sowie bereits eigene vorausgegangene Missbrauchserfahrungen in der Familie. In den wenigsten Fällen haben die Mütter ihren Kindern geglaubt und sie vor weiterem Missbrauch geschützt. Hilfe von außerhalb der Familie erfahren Betroffene selten, weil die Familie, als Privatraum gesehen wird. Aufarbeitung muss sich folglich mit der Wirkung gesellschaftlicher Vorstellungen von Familie sowie der Rolle von Eltern und anderen Angehörigen befassen. Zu klären ist auch, welche Bedeutung das Dilemma zwischen dem Schutz der Privatsphäre und der Aufgabe des staatlichen Wächteramtes hat." (Hervorhebung von Fonty)
dazu auch:
Einstellung zu sexuellem Umgang von Erwachsenen mit Kindern um 1980
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