„Exzessive Ungleichheit ist unvereinbar mit stabilem Wachstum"
Ein wirklich umfassender Wandel braucht Zeit und kostet Geld. Die momentane, sehr gute wirtschaftliche Lage in Deutschland böte gerade jetzt Spielraum dafür. Überfällige, massive Investitionen in Bildung und digitale Infrastruktur - Deutschland zählt hier europaweit bereits zu den Schlusslichtern - gehören ebenso dazu, wie der Umbau des Sozialsystems, welches die Wertschöpfung von Maschinen gerechter verteilen muss.
Dazu mahnte die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, anlässlich einer Veranstaltung der Business School ESMT in Berlin, dass Regierungen für neue Chancen aller Menschen Sorge tragen müssen: „Exzessive Ungleichheit ist unvereinbar mit stabilem Wachstum."
Quo vadis: Robotersteuer oder Grundeinkommen?
Zwei Varianten zur Mittelverteilung stehen dabei im Vordergrund der Diskussionen:
Zum einen die Robotersteuer, für die sich jüngst auch Microsoft Gründer Bill Gates aussprach. „Wenn Roboter die Arbeit von Menschen machen, dann sollen sie auch so besteuert werden", argumentiert er, denn „... mit diesen Einnahmen könnten andere Beschäftigungsformen finanziert werden ...".
Zum einen die Robotersteuer, für die sich jüngst auch Microsoft Gründer Bill Gates aussprach. „Wenn Roboter die Arbeit von Menschen machen, dann sollen sie auch so besteuert werden", argumentiert er, denn „... mit diesen Einnahmen könnten andere Beschäftigungsformen finanziert werden ...".
Robert J. Shiller, Professor für Ökonomie an der Universität Yale und Nobelpreisträger für Ökonomie unterstützt diesen Standpunkt mit dem Hinweis, dass die Einführung disruptiver Technologien die Ungleichheit erhöhe. Sie sollte daher mit einer Abgabe belastet werden.
Andere Ökonomen zeigen sich hier eher skeptisch. Sie fürchten, dass eine solche Steuer den technischen Fortschritt abwürgt, da eine Robotersteuer technik- und innovationsfeindlich sei.
Das bedingungslose Grundeinkommen kommt als zweite Variante smart daher, denn es ist weder technik- noch innovationsfeindlich - schließlich wird nur der Überschuss, den innovative Technologie hervorbringt, an alle Bürger verteilt.
Ein Umstand, der die Gemeinde der Befürworter aus allen Gesellschaftsbereichen beständig wachsen lässt. Sowohl Unternehmenslenker aus dem In- und Ausland, als auch Wirtschaftsprofessoren wie Thomas Straubhaar, die die Finanzierbarkeit belegen und Philosophen wie Richard David Precht, die die gesellschaftliche Notwendigkeit beleuchten, reihen sich beispielhaft für viele Weitere ein.
Die Argumente der Skeptiker bleiben eher im sozial-menschlichen Bereich: „Wer macht denn dann noch schlecht bezahlte Arbeit?", oder „wer arbeitet dann überhaupt noch?" Gerne wird auch der Wegfall an Arbeitsplätzen generell bezweifelt und auf den massiven Fachkräftemangel und die offenen Stellen in der Technologiebranche verwiesen.
Streitbar ist nur der Weg, nicht die Notwendigkeit eines Wandels"
Auch wenn es "umstritten" heißen müsste statt "streitbar", die sozialen Folgen des Wandels müssten heute bedacht werden, damit schon jetzt darauf reagiert werden kann: Arbeit 4.0.
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