"Die sozialdemokratischen Präsidenten Argentiniens und Brasiliens scheinen den Verhandlungsprozess um das EU-Mercosur-Abkommen vorläufig gestoppt zu haben. Alberto Fernández moniert, dass ein solcher Deal Südamerika als „ewigen Rohstofflieferanten degradiert“, sein brasilianischer Kollege Lula da Silva nennt ihn gar „inakzeptabel“. [...]
Das EU-Mercosur-Abkommen atmet noch den Geist des 20. Jahrhunderts: ein Mehr an Exporten von Autos und Pestiziden und ein Mehr an Importen von billigem Fleisch und Rohstoffen. Doch im 21. Jahrhundert und der Zeit der ökologischen Krise muss das Wachstumsparadigma überdacht werden. Es müssen Wege gefunden werden, von der ressourcenintensiven und klimaschädlichen Lebens- und Produktionsweise abzurücken. So sollte das Ziel die Verringerung der überproportionalen Nachfrage nach Ressourcen sein und mitnichten die Erhöhung und Vereinfachung des Zugriffs.
Um den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht zu werden, muss die europäische Politik ihre Prioritäten auf die gerechte Reduzierung des Rohstoff- und Energieverbrauchs, die Schaffung eines anderen Wohlstands und die Förderung von globaler Gerechtigkeit setzen. Wir brauchen einen sozial-ökologischen Umbau hin zu einem Wirtschaftssystem, das allen Menschen in allen Regionen ein besseres Leben ermöglicht. [...]"
(Der Widerstand des globalen Südens, FR 16.7.23)
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