Polen wirft der Ukraine vor, sich für die Verbrechen in Wolhynien nicht ausreichend entschuldigt zu haben. Nun haben beide Staatschefs gemeinsam der Opfer gedacht.
Polen und die Ukraine bemühen sich um die Entschärfung eines noch im Zweiten Weltkrieg wurzelnden Konflikts zwischen beiden Staaten. Kurz vor dem Jahrestag des von ukrainischen Nationalisten an Polen verübten sogenannten Wolhynien-Massakers besuchte Polens Präsident Andrzej Duda gemeinsam mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj einen Gottesdienst in Erinnerung an die Opfer in der westukrainischen Stadt Lutsk. "Gemeinsam gedenken wir all der unschuldigen Opfer Wolhyniens! Die Erinnerung verbindet uns", twitterten sowohl Dudas Büro als auch Selenskyj. "Gemeinsam sind wir stärker."
Bei den Massakern in Wolhynien und Ostgalizien ermordeten ukrainische Nationalisten der Aufstandsarmee UPA zwischen 1943 und 1945 Zehntausende Polen. Am sogenannten Blutsonntag am 11. Juli 1943 wurden viele Opfer bei lebendigem Leib in den Kirchen ihrer Dörfer verbrannt. Das polnische Parlament hatte die Ereignisse in die Nähe eines Völkermords gerückt. Die Ukraine wies dies zurück. Aus ihrer Sicht sind die Geschehnisse in Wolhynien Teil eines Konflikts zwischen Polen und der Ukraine, von dem beide Länder gleichermaßen betroffen gewesen seien. Polnische Historiker gehen davon aus, dass bei polnischen Vergeltungsaktionen bis zu 12.000 Ukrainer umgebracht wurden. [...]"
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