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Am heutigen Donnerstag beginnt in St. Petersburg der zweitägige Russland-Afrika-Gipfel. Delegationen aus 49 Ländern sollen teilnehmen - darunter rund zwanzig Staats- und Regierungschefs, deutlich weniger als vor fünf Jahren beim ersten Gipfel dieser Art in Sotschi. Im Mittelpunkt der Beratungen dürfte diesmal das von Moskau nicht verlängerte Getreideabkommen mit der Ukraine stehen. Was hat Präsident Putin anzubieten? |
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| Nichts Substanzielles zu bietenDie Frankfurter Allgemeine Zeitung fragt sich, was Russland den Afrikanern eigentlich präsentieren will: „Destruktive Hilfe wie den 'Export' von Wagner-Söldnern samt umfangreichen Waffenlieferungen wie nach Mali hat Putin immer im Angebot. Aber nicht nur im Vergleich zum Westen, sondern vor allem im Vergleich zu China wirkt das, was Russland den Afrikanern in Aussicht stellt, ziemlich dünn. Und so wird die Veranstaltung in Sankt Petersburg innerhalb Russlands zwar sicher zum Propagandaerfolg, weil der Präsident sich auf einer internationalen Bühne präsentieren kann. Substanziell allerdings kann auch die schönste Inszenierung im Glanze von Palästen aus der Zarenzeit nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Gastgeber ein Land auf absteigendem Ast repräsentiert.“
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| Als Handelspartner unbedeutendAktuell ist die wirtschaftliche Verflechtung Russlands mit Afrika geringfügig und überaus exportorientiert, konstatiert Wladimir Strojew, Rektor der Staatlichen Universität für Management, in Iswestija: „Auf unser Land entfallen weniger als ein Prozent der ausländischen Direktinvestitionen in Afrika und zwei Prozent des dortigen gesamten internationalen Handels. Zudem ist der Handelsumsatz Russlands mit Afrika um ein Vielfaches geringer als jener der USA, Chinas oder der EU. Die Handelsbilanz ist extrem asymmetrisch: Russland exportiert vor allem Getreide (und in geringerem Maße Brennstoffe) in eine kleine Gruppe von Ländern - vor allem Algerien und Ägypten, aber auch Kenia, Nigeria, Sudan, Tansania und Südafrika. Und Russland importiert achtmal weniger Waren aus Afrika als es dorthin exportiert.“
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| Putins Getreide-HeucheleiAfrikanische Länder, die unter der Verknappung des Getreideangebots leiden, sind Opfer der russischen Politik, urteilt Novinky.cz: „Dennoch hat der russische Präsident Wladimir Putin die Kühnheit, vor dem bevorstehenden Russland-Afrika-Gipfel zu sagen: 'Russland wird seine energischen Bemühungen fortsetzen, Afrika mit Getreide, Nahrungsmitteln, Düngemitteln und anderen Gütern zu versorgen.' Diese energischen Bemühungen Russlands zielen aber nicht auf eine Erneuerung des Abkommens über den Export von ukrainischem Getreide ab, was zu einem Sinken der Getreidepreise führen würde. Stattdessen greift Russland energisch die ukrainischen Häfen und Getreidelager an, sodass es nichts zum Exportieren gibt.“
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| Moskau erhöht die AbhängigkeitPutin versucht seinen Einfluss durch Getreideversprechen aufrechtzuerhalten, beobachtet Le Figaro: „Am Vortag des Gipfels erinnerte er daran, dass Moskau Afrika seit jeher in seinem 'Kampf für die Befreiung vom Kolonialjoch' unterstützt habe, ohne sich jemals in Regierungsfragen einzumischen. Und paradoxerweise hat er sich ein letztes Druckmittel verschafft, indem er die Abhängigkeit Afrikas von russischem Getreide betonte: Er versprach, den schwächsten Ländern mit Getreide- und Düngemittelspenden zu helfen. Die treuesten Partner werden zuerst bedient!“
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