| Elon Musk, reichster Mann der Welt und zukünftiger US-Präsidentenberater, hat auf seiner Plattform X 75 Minuten lang im Livestream mit AfD-Chefin Alice Weidel geplaudert. Musk gab dabei auch eine klare Wahlempfehlung für die Rechtsaußen-Partei ab. Europas Medien ordnen das Gespräch – und Musks Macht und Motive – ein. | | | | | | | | Freie Bahn für HalbwahrheitenEin Gespräch unter Gleichgesinnten, teils banal, teils unwahr – so fasst Gazeta Wyborcza den Talk zusammen: „Der erste Teil, in dem Weidel und Musk über Energiefragen diskutierten, war relativ sachlich, durch Fakten belegt und zuweilen sogar langweilig. ... Musk gab Weidel unablässig recht, und sie revanchierte sich mit einer Aussage, die auch in Polen bekannt klingen dürfte. Denn sie wurde oft von PiS-Politikern geäußert, wenn sie TV Trwam und andere ihnen wohlgesonnene Medien besuchten: 'Ich muss sagen, dass es für mich etwas völlig Neues ist, ein normales Gespräch führen zu können, ohne dass mich jemand unterbricht, wie es in unserem Land der Fall ist', sagte die AfD-Chefin. Von diesem Moment an fühlte sich Weidel so sicher, dass in ihren Behauptungen die Fakten Halbwahrheiten, Verdrehungen und Lügen Platz machten.“
| | | | Teilen auf | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Rechtlich fragwürdige WahlkampfhilfeDer Rumänische Dienst der Deutschen Welle schreibt über juristische Probleme für die AfD, die der Talk auf X nach sich ziehen könnte: „Im Bundestag wird ein möglicher Verstoß gegen die Regeln der Wahlkampffinanzierung in Betracht gezogen, mit dem Argument, dass die Diskussion einen möglichen Einfluss auf künftige Spenden von Parteianhängern habe könnte, da Musk sich ausdrücklich für die AfD und Weidel ausspricht. Die Gruppe Lobby Control, die darauf spezialisiert ist zu beobachten, welchen wirtschaftlichen Druck es auf die deutsche und europäische Politik gibt, meint, dass die Manipulation der Algorithmen der Plattform X, mit der die Diskussion der beiden weithin sichtbar gemacht wird, als illegale Wahlkampfspende interpretiert werden könnte.“
| | | | Teilen auf | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Ultrarechts ist gut fürs GeschäftFür De Standaard-Kolumnistin Bieke Purnelle stehen merkantile Interessen hinter Musks Unterstützung für die radikale Rechte: „Die am häufigsten gestellte Frage ist, warum Musk so offen und aggressiv für die extreme Rechte schwärmt und seinen zunehmenden Einfluss nutzt, um demokratische Prozesse zu stören. Vielleicht ist die Antwort prosaischer, als wir denken. Vielleicht tut Musk einfach, was ihm persönlich am meisten nützt: Die Seite wählen, wo er die größten Gewinnchancen sieht. Ein gieriger Multimilliardär kann nur gewinnen bei einer Politik, die die Rechte der Arbeitnehmer einschränkt und Kapital bevorteilt. Und genau das ist zufällig radikal rechte Politik.“
| | | | Teilen auf | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | Musk kann tun, was er willElon Musk kann Deutschland noch mehr unangenehme Momente bereiten, warnt hvg: „Musk habe nur von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht, meinen diejenigen, die glauben, dass sein Einsatz für die AfD nicht überbewertet werden sollte. Aber es geht um mehr. Denn der reichste Mann der Welt, der Sonderberater des US-Präsidenten – der die größte Militär- und Wirtschaftsmacht der Welt repräsentiert – und Eigentümer der Social-Media-Plattform X, kann praktisch tun, was er will. Er kann Kampagnen finanzieren, Nachrichten und Fake News manipulieren – oder wenn er wollte, könnte er nach Lust und Laune seine Fabrik in Deutschland erweitern oder schließen. Im letzteren Fall würde er den deutschen Politikern, die er ohnehin für blöde hält, 12.000 Arbeitslose bescheren.“
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