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Amnesty International hat seinen umstrittenen Bericht zur Kriegsführung der ukrainischen Armee verteidigt. Kyjiw wirft der Menschenrechtsorganisation die Täter-Opfer-Umkehr vor. Die Leiterin der ukrainischen Sektion begründete ihren Rücktritt damit, Amnesty mache sich zum Werkzeug russischer Propaganda. Dieser Streit spiegelt sich auch in den Medien wider. |
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| Unfreiwillige Stütze für Moskaus PropagandaNach ihrem Rücktritt als Chefin der ukrainischen Sektion von Amnesty erklärt Oxana Pokaltschuk auf Facebook, warum sie den Bericht ablehnt: „Es geht nicht darum, dass Menschenrechtsorganisationen das Vorgehen der ukrainischen Streitkräfte nicht dokumentieren sollten. … Aber solch wichtige Berichte müssen auch etwas über die andere Seite des Kriegs sagen und darüber, wer diesen begonnen hat. … Zwar haben sich Vertreter von Amnesty an das Verteidigungsministerium gewandt, man hatte diesem jedoch eine sehr kurze Frist für die Beantwortung eingeräumt. … Infolgedessen hat die Organisation, ohne es gewollt zu haben, Material veröffentlicht, das sich wie eine Unterstützung für das russische Narrativ anhört.“
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| Einseitig und verzerrendNowaja Gaseta Ewropa wirft der NGO Manipulation und Unprofessionalität vor: „Die Menschenrechtsorganisation hat ein besonderes Neusprech ausgearbeitet: ein System zur Beschreibung des Kriegsgeschehens, das vollständig die Verbindung von Ursache und Wirkung verzerrt und es dem Leser nicht erlaubt, ein Gesamtbild des Geschehens zu bekommen. ... Würde ein solcher Bericht als Artikel bei irgendeiner sich selbst achtenden Redaktion eingereicht, der Redakteur würde ihn aus dem Fenster schmeißen und den Korrespondenten entlassen.“
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| Notwehr rechtfertigt nicht allesBestimmte Anforderungen an die Kriegsführung müssen auch für die Ukraine gelten, verteidigt Deník den Bericht von Amnesty: „Sollte der Bericht in der Schublade verschwinden? Keinesfalls. Die russische Führung ist der Aggressor, die Ukraine das überfallene Land, das sich gegen stärkere Eindringlinge wehrt. Wenn sie dabei aber Recht verletzt und Menschen einer überflüssigen Gefahr aussetzt, ist das taktisch vielleicht verständlich, aber nicht zu entschuldigen. ... Der Westen und die Führung der Ukraine sollten den Bericht von Amnesty ernst nehmen und Konsequenzen ziehen. Niemand kann von der Ukraine verlangen, dass sie mit Samthandschuhen gegen brutale Eindringlinge kämpft. Sie darf aber nicht bewusst Zivilisten als Geiseln nehmen.“
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| Kyjiw reagiert auf Kritik stets reflexartigKyjiw hat das Papier verrissen, aber das ist die Standardantwort auf unbequeme Wahrheiten, meint der in Rumänien arbeitende und aus der Ukraine stammende Journalist Marin Gherman in Libertatea: „Für den ukrainischen Staat bedeutet Kritik oft nicht, dass man anderer Meinung ist, sondern dass man Feind ist. … Emotionsgeladene und nicht argumentierte Reaktionen Kyjiws auf verschiedene Vorwürfe oder auch geringfügige Anmerkungen von außen gab es relativ viele in der Vergangenheit. Ein Beispiel sind die Berichte des Europarats: Sämtliche Resolutionen dieser internationalen Organisation, die die Novellierung des Bildungsgesetzes oder anderer Vorschriften in Sachen Minderheitenrechte nahelegten, wurden von Kyjiw scharf kritisiert oder einfach ignoriert.“
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