"Am Abend des 17. Oktober 2023 kam es neben dem Al-Ahli-Arabi-Krankenhaus in Gaza zu einer Explosion. Die Hamas inszenierte eine Pressekonferenz in einem Leichenberg und behauptete, ein israelischer Luftschlag habe knapp 500 Menschen getötet. Im Netz wurden die Bilder millionenfach geteilt und kommentiert. „Israelischer Krankenhaus-Angriff tötet laut Palästinensern Hunderte“, titelte die New York Times zunächst. Noch am selben Abend sagte der jordanische König Abdullah II. ein geplantes Treffen mit US-Präsident Joe Biden ab. In Amman, Beirut und Teheran gingen tausende Menschen auf die Straße. Die Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region schien kurz bevorzustehen.
In den Stunden und Tagen nach der Explosion sichteten Journalist:innen und Hobby-Rechercheure Webcam-Bilder, Tik-Tok-Videos und Zeugenaussagen, um zwischen Lügen und Propaganda, Social-Media-Hass und Fake News herauszufinden, was tatsächlich passierte. Inzwischen ist klar: Das Krankenhaus selbst wurde nicht getroffen. Stattdessen kam es zu einer Explosion auf dem Parkplatz neben dem Gebäude. Verifizierbare Angaben über die Opferzahl gibt es nicht. Ob der Auslöser der Explosion eine fehlgeleitete Rakete aus Gaza oder ein israelisches Artilleriegeschoss war, ist nicht abschließend geklärt. Denn die Videos, die die Medien und Geheimdienste zunächst veröffentlichten, zeigen eine andere, keine palästinensische Rakete. Das haben sogenannte OSINT-Recherchen herausgefunden.
OSINT ist die Abkürzung für Open Source Intelligence. Der Begriff bezeichnet Recherchen, die frei zugängliche Quellen verwenden: Social-Media-Posts, Bilder, Satellitendaten. Ob in Gaza, dem Bergkarabach-Konflikt oder in der Ukraine: Diese Daten spielen seit einem Jahrzehnt eine immer bedeutendere Rolle bei der Aufklärung von Menschenrechtsverletzungen, Korruption und Kriegsverbrechen. Dank OSINT wissen wir, wer für die Massaker in Butscha verantwortlich ist, wer Alexej Nawalny vergiftet hat und wie der Rechtsterrorist von Christchurch sich im Netz radikalisierte. Und das Besondere ist: Viele OSINT-Recherchen werden weiterhin von Menschen erledigt, für die es eine Freizeitbeschäftigung ist.
Auch dass pro-russische Separatisten im Jahr 2014 die malaysische Passagiermaschine MH17 über der Ukraine abgeschossen hatten, war dank solcher Recherchen schon längst klar, als staatliche Stellen und große Medien noch recherchierten. Inzwischen wurden zwei Russen und ein Ukrainer wegen Mordes in den Niederlanden verurteilt." (Benjamin Hindrichs von Krautreporter 30.10.23)
Wikipedia: OSINT
Ich halte hier einzelne Meldungen fest, falls ich später dazu komme, sie auszuwerten.
Mein vorläufiger Kommentar: Für mich ist nichts davon klar. Wann solche Meldungen sich erhärten, wird je nach Interessenlage beurteilt werden, Fonty
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen