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Nach übereinstimmenden Medienberichten will Berlin offenbar die Lieferung von Leopard-2-Panzern in die Ukraine erlauben sowie eigene Fahrzeuge bereitstellen. Auch aus den USA gibt es Hinweise, dass Abrams-Panzer geliefert werden könnten. Die Ukraine und mehrere verbündete Länder hatten Deutschland seit Langem dazu gedrängt, Polen hatte bereits eine Weitergabe beantragt. Die meisten Kommentatoren begrüßen Berlins Einlenken. |
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| Scholz stärkt die westliche AllianzFür den Standard hat der deutsche Kanzler eine historische Entscheidung getroffen: „Berlin wird selbst Leoparden liefern, angesichts der Last der deutschen Geschichte nicht trivial. Noch wichtiger: Der Kanzler hat das eng mit den USA, mit Präsident Joe Biden, abgestimmt: Deutschland handelt nur im Gleichschritt mit dem transatlantischen Partner, nach vorheriger EU-Koordinierung. EU und Nato stehen fest zueinander. Russlands Präsident Wladimir Putin sollte dieses Signal erkennen: Er kann die Ukraine nicht erobern. Der Westen lässt sie nicht im Stich. Die Behutsamkeit und Ruhe, die Scholz an den Tag legt, hat jenseits der Emotionen zu Krieg und Leid auch ihr Gutes. Er stärkt die westliche Allianz nachhaltig.“
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| Typisch deutschDie späte Entscheidung passt ins Bild, findet Blogger Kirill Schulika auf Facebook: „Die Deutschen blieben ihrem Stil treu. ... Die Aufgabe bestand darin, bei den Panzern nicht vom Trend abzukommen und Russland nicht zu sehr zu verärgern. Meinungsumfragen zufolge ist die Öffentlichkeit in Deutschland in dieser Frage noch immer gespalten. Deshalb haben sie Stückzahlen und Lieferfristen durchgerechnet und beschlossen, dass sie noch weit von den 'roten Linien' entfernt sind. Osteuropa hat einen anderen Ansatz: Alles auf einmal, komme was da wolle.“
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| Die Angst vor der SpaltungDer Panzerpakt von Washington und Berlin hat vor allem politische Gründe, erklärt La Repubblica: „Das deutsche Nein barg die Gefahr, dass die Allianz, die den ukrainischen Widerstand militärisch unterstützt, einen Riss bekommt, der die osteuropäischen Länder vom Rest der Koalition trennen würde. ... Das Weiße Haus kann jedoch nicht zulassen, dass die Regierungen, die sich am stärksten von Russland bedroht fühlen, das Vertrauen in den Nato-Schutzschild verlieren oder - was noch schlimmer wäre - autonome Aktionen beschließen, die die Konfrontation mit Moskau weiter verschärfen könnten. ... Mit letzterem Argument scheinen die Amerikaner Bundeskanzler Scholz überzeugt zu haben.“
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| Zurückhaltung vonnötenDer Historiker Geoffrey Roberts äußert sich in The Irish Times besorgt: „Ohne westliche Unterstützung hätte die Ukraine schon vor Monaten ihren Kampf aufgeben müssen. Die Fortsetzung des Krieges hat zu Hunderttausenden russischen und ukrainischen Opfern geführt. Die Wirtschaft der Ukraine wurde zerstört, Millionen Bürger sind aus dem Land geflohen und noch mehr wurden innerhalb des Landes zu Flüchtlingen. Während sich Putin langsam einer Art von militärischem Sieg in der Ukraine nähert, wird die Stimme derer, die auf Zurückhaltung des Westens drängen, mehr denn je benötigt. Je mehr Gebiet die Ukraine verliert, je mehr Opfer es gibt, desto größer wird die Versuchung des Westens sein, noch einen Schritt in Richtung Eskalation zu einem direkten Krieg mit Russland zu gehen.“
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| Um jeden Preis gewinnenEl Español meint, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Entsendung von Leoparden und M1-Abrams für den Kriegsverlauf einen Wendepunkt darstellt und den Punkt markiert, an dem es kein Zurück mehr gibt. ... Eine Eskalation ist also fast sicher. Und angesichts dieses Szenarios hat der Westen nur noch eine Option: den Krieg um jeden Preis zu gewinnen. ... Das Argument, dass in die Ukraine geschickte Panzer die Eskalation befeuern, ist allerdings hinfällig. ... Sowohl der britische als auch der US-amerikanische Geheimdienst warnen davor, dass Moskau eine Großoffensive an allen Fronten planen könnte. Das macht die militärische Hilfe für die Ukraine nicht mehr nur verpflichtend, sondern dringend.“
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