Nach dem Abzug russischer Soldaten aus mehreren ukrainischen Orten in der Nähe von Kyjiw gibt es stündlich neue Hinweise auf Gräueltaten in den zuvor von ihnen besetzten Gebieten: Augenzeugen berichten von willkürlichen Hinrichtungen, Vergewaltigungen und Plünderungen. Die US-Regierung will Beweise sammeln und Russland wegen Kriegsverbrechen vor Gericht stellen. Wie Europa reagieren muss, debattiert die Presse. | |||||||||||||||||||
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Putin vor Gericht stellenWer nun überrascht ist, hatte zuvor die Augen verschlossen, erinnert der Kurier:
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Panzer und Kampfjets liefernEine entschiedene Gegenreaktion des Westens fordert Berlingske:
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Kriegseintritt des Westens keine OptionEine massive Stärkung der Ukrainer durch Waffenlieferungen fordert auch die Berliner Zeitung:
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Russische Opposition stärkenBiden hatte mit seiner Einschätzung bezüglich Putin recht, meint Diário de Notícias:
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Nukleare Friedensgarantie gescheitertDie atomare Abschreckung wird zur Garantie für Putins Willkür, warnt der Schriftsteller Paolo Giordano in Corriere della Sera:
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++ 20.07 Uhr: Die Präsidentin des UN-Sicherheitsrates hat Wolodymyr Selenskyj zugesichert, sich für eine Aufklärung der Kriegsverbrechen durch Russland einzusetzen. Der Präsident der Ukraine hatte vor dem Rat von Folter, Mord und Vergewaltigung durch russische Soldaten berichtet. Die Ratspräsidentin nannte diese Veranschaulichungen „extrem erschütternd.“ Die Aussagen des Botschafters aus Russland, der unter anderem die Gräueltaten in Butscha bestritt (siehe Update von 19.48 Uhr), tat sie mit den Worten „wir haben alle die Satellitenbilder gesehen“ ab. Selenskyj hatte bei seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat gesagt, es müsse Rechenschaft für die russischen Verbrechen geben.
++ 19.48 Uhr: Der Botschafter von Russland nutzt das Treffen im UN-Sicherheitsrat, um die Vorwürfe über Kriegsverbrechen in Butscha zu bestreiten. Demnach habe während der Besetzung der Stadt durch Russland kein einziger Zivilist an irgendeiner Form der Gewalt gelitten. Der Botschafter Nebensja implizierte dementsprechend, dass die Ukraine die zahlreichen Leichen in Butscha auf die Straße gelegt hätte, um Vorwürfe an Russland erheben zu können. Als Beweis sprach der UN-Botschafter die erste Reaktion des Bürgermeisters von Butscha nach dem Abzug der Truppen aus Russland an, in dem die Kriegsverbrechen nicht erwähnt worden seien.
Tatsächlich berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch von Gewalttaten gegen Zivilisten von russischer Seite, die bereits kurz nach der Invasion stattgefunden haben. So hätten Soldaten aus Russland am 4. März fünf wehrlose Männer in Butscha ermordet. Die Organisation wird den russischen Truppen außerdem Diebstahl, Vergewaltigungen und andere Gewaltverbrechen in der Ukraine vor.
Der Botschafter von Russland, Wassili Nebensja, antwortete im UN-Sicherheitsrat auf dei Vorwürfe von Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine. © Spencer Platt/afp
Ukraine-Krieg: Russland antwortet im UN-Rat auf Rede von Selenskyj
++ 18.55 Uhr: In seiner Antwort auf die Rede von Wolodymyr Selenskyj im UN-Rat erhebt der Botschafter von Russland schwere Gegenvorwürfe. So soll die Ukraine die Evakuierung der eigenen Zivilisten aus Regionen verhindern, die von Russland angegriffen wurden. Der Botschafter Wassili Nebensja sprach insbesondere die Stadt Mariupol an. Die Ukraine hatte Russland mehrfach vorgeworfen, vereinbarte Feuerpausen zur Evakuierung nicht einzuhalten.Laut dem Botschafter würde Russland „lang erwarteten Frieden in das blutgetränkte Land im Donbass“ bringen. Weshalb die russischen Truppen dafür auch den Westen der Ukraine angreifen müssen, sagte er nicht. Dafür nannte Nebensja einen Grund dafür, weshalb die Invasion der Ukraine so lange dauern würde: „Wir schießen nicht gegen Zivilisten“, behauptete er im UN-Sicherheitsrat. Erst vor Kurzem hatten Berichte über Kriegsverbrechen der Soldaten aus Russland in der Stadt Butscha für internationales Entsetzen gesorgt.
++ 18.06 Uhr: Der Botschafter von Russland hat im UN-Sicherheitsrat auf die Rede von Wolodymyr Selenskyj geantwortet. Wassili Nebensja bestritt die Vorwürfe des Präsidenten, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begehen würde. Stattdessen sollen Soldaten der Ukraine auf die eigenen Zivilisten schießen. Als Beweise verwies der UN-Botschafter auf Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken.
Nebensja sprach Präsident Selenskyj während seiner Rede im UN-Rat direkt an: „Es wurde viel Hoffnung auf Sie gesetzt, da Sie ein Ende des Krieges im Donbass und den Schutz der russischsprachigen Bevölkerung versprochen hatten.“ Stattdessen hätte der Präsident die Ukraine sein Land gegen Russland gewendet. Auch die Vorwürfe, dass in der Ukraine Nazis an der Macht wären, widerholte der Botschafter.
++ 17.10 Uhr: Die Rede von Wolodymyr Selenskyj vor dem UN-Sicherheitsrat endet mit einem technischen Problem. Der ukrainische Präsident will ein Video zeigen, die Übertragung von Kiew nach New York funktioniert aber anscheinend aber nicht. Sitzungsleiterin Barbara Woodward dankt Selenskyj für seine Worte und „seinen Kampf gegen den illegalen Angriff aus Russland“.
++ 16.53 Uhr: In seiner Rede vor dem UN-Sicherheitsrat erhebt Wolodymyr Selenskyj weitere, bisher ungehörte Vorwürfe gegen Russland. Der Kreml agiere wie eine Kolonialmacht. „Sie brauchen unseren Wohlstand und unsere Menschen.“ Bereits jetzt habe Russland „hunderttausende unserer Menschen auf ihr Gebiet deportiert. Tausende Kinder wurden entführt.“
Live - Selenskyj attackiert vor UN-Sicherheitsrat Russland: „Sie töten ganze Familien“
++ 16.48 Uhr: Wolodymyr Selenskyj ergreift das Wort: „Es gibt kein Verbrechen, dass das russische Militär nicht begeht. Sie töten ganze Familien, sie erschießen Leute auf den Straßen, in den Hinterkopf, nachdem sie sie gefoltert haben. Zivilisten wurden zum Spaß mit Panzer überfahren. Frauen wurden vor ihren Kindern vergewaltigt.“
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