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Nachdem Attentäter in den USA in zwei Städten 30 Menschen erschossen haben, ist die Debatte über Waffengewalt neu aufgeflammt. Die Hintergründe in Dayton, Ohio, sind noch unklar, der Täter in der texanischen Stadt El Paso handelte mutmaßlich aus rassistischen Motiven. Kommentatoren diskutieren unter anderem, ob Präsident Trump eine Mitverantwortung für die Schüsse trägt.
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Trump fördert Terror in seinem Land
An der rassistischen Gewalt in den USA ist zu einem großen Teil der Präsident verantwortlich, glaubt Valérie de Graffenried, USA-Korrespondentin von Le Temps:
„Donald Trump schreckt nicht davor zurück, den Rassenhass anzustacheln und die Spaltungen zu vertiefen, um seine konservative Wählerschaft zufriedenzustellen. ... Trump handelt wie ein gefährlicher Pyromane. Die Weißen, die an die Überlegenheit ihrer Rasse glauben, fühlen sich durch seine Worte gestärkt und legitimiert. So steht es also um das heutige Amerika. Es ist ein Land, in dem selbst Personen mit psychischen Störungen das Recht auf Waffenbesitz haben. Die Tatenlosigkeit der Regierenden in Sachen Waffenrecht spielt eine große Rolle - doch die brutale Rhetorik des Präsidenten ist die wahre Plage. Wie ein Gift nährt sie den Terrorismus im Land.“
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Nicht mit dem Finger auf den Präsidenten zeigen
Für eine differenziertere Sichtweise der Schuldfrage spricht sich hingegen USA-Korrespondent Federico Rampini in La Repubblica aus:
„Sicherlich ist er keine Führungskraft, die das zerrissene und beunruhigte Amerika zusammenbringt und versöhnt. Und doch muss man vorsichtig sein, bevor man einen Zusammenhang zwischen ideologischen Reden und Schüssen herstellt. Massaker geschahen auch unter Barack Obama, der sicherlich nicht zum Rassismus aufwiegelte. In den acht Jahren seiner Amtszeit kam es zu Schießereien, die auf Schwarze, auf Juden oder auf Homosexuelle abzielten. Es gab auch Massaker, die den Stempel des Dschihad trugen. Doch wäre es falsch gewesen, eine direkte Verbindung zwischen diesen und Obamas Nahost-Politik herzustellen.“
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Die Heilung der Gesellschaft braucht Zeit
Der Kampf gegen Waffengewalt ist ein langwieriges Projekt, betont Ilta-Sanomat:
„Massenschießereien zu verhindern, ist schwierig. Es gibt so unglaublich viele Waffen, dass sie unvermeidbar auch in die Hände von Radikalen gelangen. ... Nötig ist eine Gesetzgebung, die den Zugang zu Waffen erschwert, strengere Hintergrundkontrollen für Waffenkäufer schafft und Internet-Unternehmen verpflichtet, gegen Hassinhalte vorzugehen. Nötig ist ein Gesinnungswandel, der die Verherrlichung von Waffen eindämmt und die Bereitschaft der Bürger fördert, Mitbürger anzuzeigen, die Gewalttaten vorbereiten. Es gibt nicht nur ein einziges Mittel. Der Weg hin zu einer gesünderen Gesellschaft ist deshalb ein langer.“
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Streit über Waffenbesitz völlig ideologisiert
Die verhärteten Fronten tragen nicht dazu bei, den Waffenbesitz in den USA auf vernünftige Weise zu regeln, findet Lidové noviny:
„Niemand ist sich sicher, wie sich die Regulierung von Waffenbesitz auf Verbrechen auswirkt und wie eine optimale Beschränkung aussehen muss. In den USA existieren überraschend wenige Studien, die sich mit dem Thema befassen. Im Unterschied zur Drogenproblematik beispielsweise mangelt es auch an Ausgangsdaten. Die ganze Sache ist politisiert. Niemand will Untersuchungen dazu finanzieren. Ohne rationale Kenntnisse bleibt es nur bei einer ideologischen Debatte. Und in der lassen sich nur schwer Kompromisse finden.“
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