Liebe
Genossinnen und Genossen,
ich habe den Vorsitz von Partei und
Fraktion in schwierigen Zeiten übernommen. Wir haben uns gemeinsam
entschieden als Teil der Bundesregierung Verantwortung für unser
Land zu tragen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Partei wieder
aufzurichten und die Bürgerinnen und Bürger mit neuen Inhalten zu
überzeugen.
Beides zu schaffen ist eine große
Herausforderung für uns alle. Um sie zu meistern ist volle
gegenseitige Unterstützung gefragt.
Ob ich die nötige Unterstützung habe,
wurde in den letzten Wochen wiederholt öffentlich in Zweifel
gezogen. Deshalb wollte ich Klarheit. Diese Klarheit habe ich in
dieser Woche bekommen.
Die Diskussion in der Fraktion und die
vielen Rückmeldungen aus der Partei haben mir gezeigt, dass der zur
Ausübung meiner Ämter notwendige Rückhalt nicht mehr da ist.
Am kommenden Montag werde ich daher im
Parteivorstand meinen Rücktritt als Vorsitzende der SPD und am
kommenden Dienstag in der Fraktion meinen Rücktritt als Vorsitzende
der SPD-Bundestagsfraktion erklären. Damit möchte ich die
Möglichkeit eröffnen, dass in beiden Funktionen in geordneter Weise
die Nachfolge geregelt werden kann. Bleibt beieinander und handelt
besonnen!
Ich hoffe sehr, dass es Euch gelingt,
Vertrauen und gegenseitigen Respekt wieder zu stärken und so
Personen zu finden, die ihr aus ganzer Kraft unterstützen könnt.
Unser Land braucht eine starke SPD!
Meinen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern
wünsche ich viel Glück und Erfolg.
Mit solidarischen Grüßen
Andrea Nahles
Ich persönlich war völlig dagegen, dass die SPD auf eine Koalition einlässt, die das wichtigste Thema Klimaschutz ausklammert und die die SPD in eine Zerreißprobe führt.
Die Führungsspitze hat sich für die Große Koalition entschieden. Was intern vor sich gegangen ist, ist mir nicht bekannt. Von außen gesehen erscheint es so, dass es entschieden an der notwendigen Solidarität unter den Koalitionsbefürwortern gefehlt hat.
Andrea Nahles hat sich sichtbar bemüht, etwas für den Zusammenhalt der Partei zu tun.
Der Vorsitz der SPD ist seit vielen Jahren das undankbarste Amt, das in der bundesdeutschen Politik zu vergeben ist. Es ist offenbar nur in Verbindung mit dem Bundeskanzleramt durchzustehen.
Es hat viele hervorragende Politiker verschlissen, jetzt auch eine erfolgreiche Politikerin.
Malu Dreyer sollte wissen, dass sie für die SPD zu wichtig ist, um jetzt den Vorsitz zu übernehmen. Aber vielleicht kann sie als kommissarische Vorsitzende der Partei einen wichtigen Dienst erweisen.
Malu Dreyer sollte wissen, dass sie für die SPD zu wichtig ist, um jetzt den Vorsitz zu übernehmen. Aber vielleicht kann sie als kommissarische Vorsitzende der Partei einen wichtigen Dienst erweisen.
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