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In den meisten Ländern Europas gelten wegen Covid-19 nach wie vor Reisebeschränkungen. Nun aber steht die Urlaubssaison an, und insbesondere Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, hoffen auf Lockerungen. Spanien und Polen etwa arbeiten an Strategien, um Erholung im Sicherheitsabstand zu ermöglichen. Kommentatoren plädieren vor allem für Sicherheit - und neue Ideen für den Lokaltourismus.
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Selbstschutz gebietet Abschottung
Urlaubsländer wie Malta sollten trotz Einbußen weiterhin keine Besucher aus dem Ausland ins Land lassen, fordert Times of Malta:
„Der zweigleisige Ansatz, der es einerseits der Wirtschaft ermöglicht, in begrenztem Umfang schrittweise neu zu starten, und andererseits die Möglichkeiten zur Übertragung des Virus einschränkt, könnte sich sehr wohl als richtig erweisen - wobei sämtliche Maßnahmen regelmäßig überprüft werden müssen. Damit dies funktioniert, muss die Schließung unseres Flughafens für den Passagierverkehr vorerst weiterhin toleriert werden, auch wenn die wirtschaftlichen Kosten einer solchen Maßnahme verheerend sind. Ein isolierter Inselstaat zu sein, bietet nur wenige Vorteile. Doch dieser muss im langfristigen Interesse der Gesellschaft genutzt werden.“
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Hoffnung bezahlt keine Mitarbeiter
In Deutschland gilt eine weltweite Reisewarnung bis Mitte Juni. Die Regierung hätte den Mut haben sollen, sie bis über den Sommer hinaus zu verlängern, meint Zeit Online:
„Die Menschen darüber im Unklaren zu lassen, was im Juli und August vielleicht doch möglich sein könnte, hilft niemandem. Vor allem nicht der Reisebranche, die nun bis kurz vor knapp damit rechnen muss, ihre Leistungen vielleicht doch noch erbringen zu müssen. Hoffnung bezahlt keine Mitarbeiter, Planungssicherheit dagegen könnte einige retten. Der Sommer, wie wir ihn kennen, ist abgesagt. Die allermeisten ahnen das schon lange. Jetzt muss die Bundesregierung nur noch den Mut haben, es offiziell zu machen.“
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Historische Gelegenheit
Die Corona-Krise könnte einen lange überfälligen Strukturwandel im ungarischen Tourismus erzwingen, glaubt das Onlineportal Azonnali:
„Die Massenszenen an Touristenzielen wie dem Balaton-See, die in den vergangenen Jahren üblich waren, sind selbstverständlich keine Option mehr. Die Zunahme des Massentourismus zum Nachteil des Qualitätstourismus war von Anfang an ein Eigentor. … Wir stehen vor der historischen Gelegenheit, die Grundlage für eine nachhaltigere, qualitätsvolle Urlaubssaison am Balaton zu schaffen, die mindestens doppelt so lang wäre wie die bisher üblichen zwei Monate. Ein brutaler Andrang von Touristen ist in der Zeit der Pandemie sowieso nicht zu erwarten, und auch dieser reduzierte Tourismus sollte nicht nur auf die populärsten Urlaubsorte konzentriert werden. Stattdessen könnte eine bessere räumliche und zeitliche Staffelung erreicht werden.“
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Junge Menschen für Natur begeistern
Die finnische Tourismusbranche muss jetzt neue Kundengruppen ansprechen, betont Helsingin Sanomat:
„Die Attraktion des hiesigen Tourismus waren die Sommerveranstaltungen, die es in diesem Sommer aber nicht geben wird. Für eine Weile wird sich die Tourismusbranche nicht auf chinesische oder andere ausländische Gäste verlassen können, so dass sich der Blick auf die Finnen richten muss. Um diese anzulocken, sind neue Ideen nötig - natürlich im Rahmen der Epidemiebeschränkungen. Insbesondere in der jüngeren Generation gibt es Menschen, die das Nachtleben in Berlin und die Geschäfte in Paris besser kennen dürften als die verschiedenen Ecken Finnlands. Eine Attraktion Finnlands ist seine saubere Natur. Aber wie lockt man jene an, die sich bisher nicht für Naturtourismus interessierten?“
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Beschränkungen, Lockerungen, Hilfspakete: In der Krise bestimmen Regierungen das öffentliche und private Leben bis ins Detail. Kommentatoren diskutieren, ob sich nun zeigt, dass ein starker Staat im Ernstfall von Vorteil ist - oder ob Bürger und Unternehmen nicht viel mehr kritische Fragen stellen sollten.
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Schwaches Gemeinwesen ist gefährlich
Die Regierungen müssen die bürgerlichen Rechte vorübergehend beschränken, da infolge des massiven Abbaus bei Krankenhäusern und anderen öffentlichen Strukturen keine anderen Mittel mehr vorhanden sind, erläutert Staatsrechtler Jean-Charles Froment in Le Monde:
„Die Einschränkung der Freiheiten ist nicht mehr Ausdruck eines autoritären Staats, der alles zu kontrollieren versucht. Nein. Es ist im Gegenteil der eines geschwächten Staats, der ganz einfach versucht, die tödlichen Schäden seiner Fragilität zu begrenzen. Wir sollten uns in der Debatte über die Freiheiten nicht irren. Es geht heute nicht mehr darum, sich gegen das Risiko einer Diktatur aufzulehnen, sondern gegen die Gefahr eines Staats, der seit Jahren derart erodiert ist, dass er keine Handlungsalternativen mehr hat. Dieser verwundbare Staat wird somit zum Hauptrisiko für unsere Freiheiten.“
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Es bräuchte vor allem kritische Bürger
Der Tages-Anzeiger beobachtet eine allzu willfährige Akzeptanz obrigkeitlicher Einschränkungen:
„Alle müssen dazu beitragen, dass die Pandemie eingedämmt werden kann, und alle müssen dafür Eingriffe in die Grundrechte hinnehmen, solange sie gerechtfertigt und verhältnismässig sind. ... Es ist jedoch bedenklich, dass diese starken Einschränkungen ausgerechnet in der demokratischen Schweiz kaum diskutiert werden - und wie bereitwillig eine Mehrheit noch weiter gehende Einschränkungen zulassen will. Aber in Zeiten voller Unsicherheit gelten offenbar andere Regeln. Die Bevölkerung zeigt vollstes Vertrauen in ihre Regierung, und in vielen Ländern steigen deren Beliebtheitswerte steil an. Selbst in der Schweiz ist man offensichtlich froh, wenn eine starke Führung das Zepter in die Hand nimmt – und man sich selber in sein Homeoffice zurückziehen kann.“
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Das neoliberale Konzept ist gescheitert
Die Corona-Krise bestätigt die Notwendigkeit eines starken Staats, findet die Vorsitzende der Österreichischen Sozialdemokraten, Pamela Rendi-Wagner, in einem Gastkommentar für Die Presse:
„Der Ruf nach einem helfenden und schützenden Staat wird im Zuge der Bewältigung der Krise lauter - auch von jenen Parteien, die diesen in der Vergangenheit immer wieder diskreditiert haben. ... Die Coronakrise zeigt, dass das neoliberale Konzept gescheitert ist. In Österreich konnten ein starker Staat und ein gutes öffentliches Gesundheitssystem erhalten werden, dank sozialdemokratisch geführter Regierungen. ... Der Staat gleicht jene Nachteile aus, die in einer vom freien Markt geprägten Gesellschaft entstehen. Ein handlungsfähiger, widerstandsfähiger Staat ist daher immer von zentraler Bedeutung, nicht nur in Krisenzeiten.“
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