Nicht dadurch, dass man Putin alles zugesteht, wofür er den Krieg begonnen hat.
Sich über die Bevölkerung der Ukraine hinweg mit Russland zu einigen, entspräche dem, was 1938 im Münchner Abkommen mit der Tschechoslowakei geschah. Dass England und Frankreich die Tschechoslowakei preisgaben, ermutigte Hitler dazu, sie noch im selben Jahr vollständig zu besetzen und 1939 im Bündnis mit Stalin den Zweiten Weltkrieg zu beginnen.
Andererseits ist es kein sinnvolles Ziel, einer Atommacht eine bedingungslose Kapitulation aufzwingen zu wollen, damit man dann Putin vor ein Kriegsgericht stellen kann. (Das hat man selbst Nordkorea gegenüber nicht versucht, obwohl Nordkorea weit schwächer ist als Russland. Wenn man an einem solchen Ziel unverändert festhält, beschwört man wirklich die Gefahr eines Atomkrieges herauf.
Sinnvoll ist es, zu signalisieren: Wir geben die Ukraine nicht preis; aber wir sind bereit, zu einem Ende des Krieges beizutragen, damit nicht alle: die Bevölkerung der Ukraine, die Bevölkerung Russlands und die Bevölkerung Europas die Verlierer sind.
Das könnte dazu führen, dass die Staatspräsidenten von Ukraine und Russland irgendwann gesichtswahrend verhandeln und zu einer erträglichen Lösung für beide Seiten kommen könnten, auch wenn beide jetzt noch eine solche Lösung nicht wollen. - Das wird aber erst passieren, wenn deutlich ist, dass die Nato weder der Ukraine noch Russland dazu verhelfen wird, ihre Maximalziele zu erreichen. Solange beide noch darauf hoffen, wird der Krieg zum Schaden der Bevölkerung fortgesetzt werden.
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