Samstag, 24. April 2021

Robert Habeck

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In dem Interview hat Habeck meiner Meinung nach mehrmals der Versuchung widerstanden, in Fettnäpfchen zu treten. Was er gesagt hat, scheint mir auch in Kenntnis, dass die Entscheidung so lange vorher getroffen war, schlicht sehr nahe an dem, was ich annehme, was er gegenwärtig denken muss.
Ich persönlich wäre auf die rhetorische Frage hin: "Ist es nicht am Ende doch bei Ihnen und der CDU ein ähnlicher Prozess gewesen, dass da nämlich zwei Züge aufeinander zugerast sind?" völlig außerstande gewesen, nicht daran zu erinnern, dass dass die Interviewerinnen selbst seinen Satz zitiert hatten: "Wenn Annalena Baerbock den Anspruch als Frau erhebt, dann wird sie es." Das sei doch genug Beweis dafür, dass er die Weiche, dass es nicht zum Zusammenstoß kommen könne, bereits gestellt gehabt habe. 
Statt dessen sagt er: "wenn eine schwierige Entscheidung getroffen ist, hängt es in der Tat wesentlich daran, ob derjenige, der es nicht geschafft hat, die Entscheidung mitträgt. Das ist die Grundlage für Einvernehmen auch in schwierigen politischen Prozessen". Ob das ein Vorwurf gegen Baerbock war, wissen vielleicht nur die beiden. Dann brauchte er die Schweigepause, um ihr etwas reinzuwürgen. Wenn's das nicht war, hat er die Zeit vielleicht gebraucht, um sich immer wieder zu sagen: "Mach jetzt nicht den Besserwisser!"

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