Sonntag, 20. November 2016

Was hat Neoliberalismus mit Trumps Erfolg zu tun?

"Wendy Brown, geboren 1955, ist Professorin der Politikwissenschaft an der University of California in Berkeley. Sie gilt als eine der führenden öffentlichen Intellektuellen der USA. Ihre Werke wurden in mehr als 20 Sprachen übersetzt."

"Brown: Die Idee einer politischen Demokratie, welche Freiheit nicht nur als Wohlstand und Wettbewerb versteht, sondern auch als Teilhabe, verfängt nicht mehr.
SPIEGEL ONLINE: Wieso?
Brown: Die Demokratie wird zum Feind des Marktes erklärt. Aus der Perspektive des Neoliberalismus stört Demokratie den Markt, weil sie umverteilt und somit eine Gruppe begünstigt und andere benachteiligt. Aus dieser Haltung resultiert eine Abwertung beziehungsweise Geringschätzung von Demokratie - und jetzt wurde eben ein Geschäftsmann zum Präsidenten gewählt, der bislang über keinerlei politische Erfahrung verfügt.
SPIEGEL ONLINE: Trump bringt den Neoliberalismus ins Weiße Haus?
Brown: Er geht ins Oval Office, um Deals abzuschließen. Er versteht das, was er tut, als einen Prozess des Dealmaking. Und viele US-Bürgerinnen und -Bürger waren der Meinung, wir bräuchten einen Unternehmer: "Schluss mit den Politikern, sie vermasseln nur alles", hieß es oft."

(Trump-Wähler: "Die Demokratie wird zum Feind des Marktes erklärt") SPON

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