Beten oder kämpfen? ZEIT 2.5.2013
[...] Kipping: In jedem Menschen ist beides angelegt, Altruismus und ein innerer Schweinehund. Und die Frage, was die Oberhand gewinnt, hängt stark von gesellschaftlichen Umständen ab. Insofern ist für mich nicht die Frage: Muss ich auf Unrecht mit Verständnis reagieren? Sondern: Wie sollte eine Gesellschaft sein, damit der innere Schweinehund nicht gewinnt?
Fricke: Wir sind unvollkommen, das heißt aber nicht, dass ich die Folgen daraus hinnehme. Wenn der Staat sich aber hinstellt und sagt, wir machen neue Regeln, und dann wird es gerecht, bleibt dieses Heilsversprechen unerfüllt. Der Staat, der so seinen Finger erhebt, wird zum Ersatzgott. Ich habe Schwierigkeiten damit, wenn ein Staat sich anmaßt, alles machen zu wollen. Diese Haltung entlastet den Menschen von seiner individuellen Verantwortung – letztlich eine Entmündigung. [...]
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